7 hilfreiche Börsenweisheiten – Tipps für die Börse

  • Lesedauer:10 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Börse

Wenn man an Börsenweisheiten denkt, meinen viele, das seien nur Märchen, an denen nichts dran ist. Manche nennen es auch Redewendungen oder Vorurteile, deren Wahrheitsgehalt eher gering ist. Doch diese Weisheiten gibt es nicht ohne Grund und viele Trader und Investoren benutzen sie für ihre Handelsstrategie. Fakt ist, dass an diesen Weisheiten durchaus was dran ist. Im Laufe der Zeit haben einige Studien die Börsenweisheiten näher angeschaut und beachtliche Statistiken veröffentlicht. Was genau hinter den Weisheiten steckt, ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Oft stecken wirtschaftliche oder psychologische Einflussfaktoren dahinter, die, wenn man sie weiß, logisch erscheinen. Die Trefferquote hängt dabei jedoch stark vom Asset ab. Im Folgenden werden die 7 bekanntesten und hilfreichsten Börsenweisheiten erklärt:

„Buy the rumors, sell the news“

Das ist meine persönliche Lieblings-Börsenweisheit, die ich immer im Hinterkopf habe. Übersetzt bedeutet, dass so viel wie, dass man, während die Gerüchte brodeln, kaufen und wenn die offizielle Bestätigung kommt, verkaufen soll. Klingt banal, aber dahinter steckt eines der Grundprinzipien des Marktes, beziehungsweise der Dow-Theorie (erfahre hier mehr zur Dow-Theorie). Märkte reagieren auf Nachrichten und externe Faktoren. Alle Faktoren, die dem Markt bekannt sind, werden in den Kurs eingepreist. Im Bezug auf Nachrichten muss man jedoch zwei Situationen unterscheiden. Nämlich den Fall, bei dem das Ereignis schon lange vorher bekannt ist und der andere Fall, bei dem das Ereignis plötzlich eintritt.

Wird eine beachtliche Nachricht plötzlich oder wie aus dem Nichts veröffentlicht reagiert der Kurs häufig kräftig und schnell und kann einen neuen Trend einläuten. Dieser Trend kann dann je nach Gewicht der Nachricht kurz oder lang andauern. Der muss die neuen Umstände erst noch einpreisen und ein neues Gleichgewicht finden.

Ist ein Ereignis aber schon lange mit Vorlauf angekündigt, hat der Markt lange Zeit die neuen Informationen zu verarbeiten und im Aktienkurs widerzuspiegeln. Besonders bei sehr positiven Nachrichten neigen Märkte dazu, vor dem Ereignis zu übertreiben und es bildet sich ein Hype. Kommt dann der Tag, an dem das positive und lang erwartete Ereignis eintritt, fallen die Märkte und die Leute wundern sich. Ein Paradebeispiel dafür ist die Legalisierung von Cannabis in Kanada. Das Gesetz zur Legalisierung sollte am 17. Oktober 2018 in Kraft treten. Dies war ein bedeutender Schritt, dass auf einen Schlag ein neuer Milliardenmarkt entstanden ist. Dementsprechend stark sind die Kurse gestiegen und Aktien von Cannabis Unternehmen, speziell aus Kanada, erlebten einen Boom. Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, dass der Markt genug Zeit hatte es einzupreisen. Zu viel Zeit sogar, denn genau am Tag der Legalisierung begann der Crash der Cannabis Aktien. Das kann man wunderbar am folgenden Chart von Aphria Inc. sehen:

chart Aphria cannabis legalisierung

„Never catch a falling knife“

Würdest du in ein fallendes Messer greifen? Wohl eher nicht, da man sich böse an der Klinge verletzen kann. Ähnlich verhält es sich bei Aktien. Hin und wieder kommt es vor, dass Aktienkurse stark an Wert verlieren oder sogar abstürzen. Manch ein Anleger hat diesen Kursrückgang womöglich sehnlichst und kann es kaum erwarten die Aktie günstig einzukaufen. Das Trügerische an der Sache ist, dass nur, weil eine Aktie 30 % oder mehr gefallen ist, heißt es nicht, dass sie nicht nochmal genauso viel fallen kann. Es gilt immer, dass man nicht gegen den vorherrschenden Trend handeln sollte. Ist eine Aktie also über einen langen Zeitraum gefallen, dann sollte man lieber auf Anzeichen in Form von Umkehrformationen im Chart achten und danach handeln. Eine weitere Situation, in der man eine Aktie nicht sofort kaufen sollte, ist wenn sie vor kurzem sehr stark gefallen ist (z.B. -20 % oder mehr). Besonders schnellen, starken Kursbewegungen nach unten kann ein starkes Momentum enthalten sein und oft ist dies der Beginn eines neuen Abwärtstrends. Man kann es sich wie einen schweren Güterzug vorstellen, der gerade von der Spitze eines Berges herunterrollt. So eine Abwärtsbewegung des Zuges hat viel Schwung und stoppt meist nicht so schnell. Da der Markt alle Informationen einpreist in den Kurs, gibt es hinter solchen Kursrückgängen auch meist fundamentale Gründe warum eine Aktie an Wert verliert, die ein langfristiges Investment eventuell ausschließen können. Daher ist es immens wichtig, nicht blind zu kaufen, sondern 2 Dinge zu beachten:

  1. Fundamentale Recherche über Informationen zum Kursrückgang
  2. Bodenbildung abwarten anhand von Umkehrformationen

„Sell in may and go away, but remember, come back in November“

Dieses Sprichwort ist weit verbreitet und oft diskutiert. Es besagt, dass es für Anleger ratsam ist, sich in den Monaten Mai bis Oktober aus dem Aktienmarkt zurückzuziehen. Jedoch ist die Botschaft von diesem Sprichwort zu drastisch und man sollte sich nicht komplett aus dem Aktienmarkt zurückziehen, auch weil es in unserem jetzigen Zinsumfeld so gut wie keine Anlagealternativen gibt. Doch Sprichwörter entstehen nicht ohne Grund und so haben statistische Auswertungen ergeben, dass etwas Wahrheit in dieser Börsenweisheit steckt. Diese Auswertungen des Leitindex S&P500 zeigen auf, dass sich dieser durchaus besser in den Monaten November bis April entwickelt, als in der anderen Jahreshälfte. Ein Grund zum kompletten Verkauf während der schlechteren Phase von Juni bis Oktober ist das dennoch nicht. Besonders für langfristige Anleger ist dieses Sprichwort eigentlich irrelevant. Für Trader ist es aber eine gute Information, in den besseren Monaten tendenziell vielleicht eher Long als Short zu gehen.

„Hin und her macht Taschen leer“

Diese Börsenweisheit besagt, dass man nicht bei nach jeder Meldung eine Aktie kaufen und dann bald wieder kaufen soll. Sprunghaftes Verhalten an den Aktienmärkten ist schlecht für das Vermögen und kostet bares Geld. Besonders unerfahrene Anleger lassen sich schnell von ihren Emotionen leiten, dabei sind vor allem unsere Emotionen Angst und Gier wahres Gift für unser Depot. Dadurch werden Anleger, die eine Aktie eigentlich viele Jahre halten wollen, dazu verleitet diese viel zu früh zu verkaufen und dann bald danach wieder zu kaufen. Dadurch entstehen neben unnötigen Ordergebühren womöglich auch Verluste, weil man die Aktie mit Verlust verkauft hat oder sie später zu einem höheren Preis wieder einkauft. Möchte man in Aktien investieren, so sollte man diese auch über einige Monate halten und sich vor dem Aktienkauf gründlich informieren. Wer hingegen aktiv Traden möchte, kann dies mit dem entsprechenden Broker tun. Ein sehr guter Broker mit sehr günstigen Ordergebühren ist Captrader.

„The trend is your friend“

Chartanalyse Gold Trend Aufwärtstrend Abwärtstrend trendlinie

Wie man auf dem Bild erkennen kann, bewegen sich Aktienkurse in Trends. Es steigt der Kurs, so befindet er sich in einem Aufwärtstrend. Fällt er, nennt man den Abwärtstrend. Darüber hinaus gibt es noch die trendlosen Phasen, wenn sich der Kurs seitwärtsbewegt. Befindet sich die Aktie in einem Trend, sollte man nicht gegen den vorherrschenden Trend wetten. Umgangssprachlich sagt man auch, ein Trend besteht so lange, bis er sich umkehrt. Besonders Aufwärtstrends dauern oft länger an als man denkt. Deshalb ist es ratsam, immer mit dem Trend zu investieren. Mehr Informationen zu Trends gibt es hier auf unserer Website.

„Stocks take the stairs up and the elevator down“

Übersetzt bedeutet diese Börsenweisheit, dass ein Abwärtstrend, auch Bärenmarkt oder Crash genannt, ein zeitlich sehr begrenztes Ereignis ist. Die Bullenmärkte, beziehungsweise Aufwärtstrend erstrecken sich oft über mehrere Jahre.

börsenweisheit dow jones chart

Anhand vom Chart des Dow Jones erkennt man, dass diese Börsenweisheit zutrifft. Während der Finanzkrise hat der Dow Jones „den Fahrstuhl“ nach unten genommen und ist in relativ kurzer Zeit stark gefallen. Im Vergleich dazu ist der darauffolgende Bullenmarkt über viele Jahre anhaltend. Wer genau im Tiefpunkt investiert hätte, hätte im Durchschnitt über 300% Gewinn gemacht. Für Bullenmärkte braucht es also Geduld und einen langen Atem. Dafür wird man mit Profit belohnt.

„Cash is King“

Märkte werden oft von Emotionen und politischen Entscheidungen getrieben, die sich vor allem kurzfristig stark auf den Markt auswirken können. Diese Art von Nachrichten haben aber oft nichts mit den Fundamentaldaten des Unternehmens zu tun. So kann es durchaus passieren, dass Aktienkurse von Unternehmen durch scheinbar schlechte Nachrichten stark nach unten getrieben werden, sich aber das Geschäft weiterhin bestens entwickelt. Normalerweise weilen solche Nachrichten nicht lange und der Kurs erholt sich schnell wieder. Manchmal aber auch kann ein Kurs um 20% einbrechen innerhalb weniger Wochen und keiner weiß so Recht warum. Für solche Situationen in denen Aktien kurzzeitig günstiger sind, sollte man immer etwas Cash zur Verfügung haben. Ein Cash-Anteil von 10 bis 20 Prozent des Depotvermögens ist durchaus normal.

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