Was ist eine Umkehrformation?
dgdg
Umkehrformationen – wenn sich Trends umkehren und ändern
Umkehrformationen setzen einen etablierten Trend voraus
Bruch einer Trendlinie ist eine Vorwarnung für einen Trendwechsel
Topformationen sind kurzlebiger als Bodenformationen
Bodenformationen haben kleinere Kursschwankungen und dauern länger als Topformationen
Bei Trendwechseln nach oben hin spielt der Umsatz eine weitaus wichtigere Rolle
Welche Umkehrformationen gibt es in der Chartanalyse?
In der Chartanalyse gibt es eine Reihe von verschiedenen Chartformationen, die eine Trendumkehr ankündigen können. Viele Umkehrformationen können je nachdem wie sie auftreten, auch auf eine Trendfortsetzung hindeuten. Wir erklären nun, worauf es bei den einzelnen Umkehrformationen ankommt und wie sie funktionieren. Hier eine Liste mit Umkehrformationen:
- inverse / Schulter-Kopf-Schulter-Formation
- Doppeltop / Doppelboden
- Dreifachboden /Dreifachtop
- V-Formation
- W-Formation
- aufsteigender / fallender Keil
- Untertassenformation (Cup and handle)
Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS):
Voraussetzung für die Kopf-Schulter-Formation ist, wie bei allen Umkehrformationen, ein vorangegangener Trend (1). Diese Art der Umkehrformation besteht aus den zwei Schultern (Punkte A und E), die etwa gleich hoch sind, aber beide niedriger als der Kopf (C). Die beiden Tiefpunkte B und D bilden die Nackenlinie. Ein Bruch dieser Nackenlinie vollendet die Formation.
Das Mindestkursziel bildet man mit der senkrechten Strecke vom Kopf bis zur Nackenlinie. Diese Länge wird an die Bruchstelle der Nackenlinie gelegt und zeigt dann das Mindestkursziel an. Das Maximalkursziel ist die Länge der vorangegangenen Bewegung. Spezifisch für die Kopf-Schulter-Formation ist normalerweise das durchgehend abnehmende Volumen bei den Hochpunkten (A, C & E). Der Bruch der Nackenlinie erfolgt mit deutlich höherem Volumen. Nach erfolgtem Bruch kommt es manchmal vor, dass der Kurs die Nackenlinie wieder als Widerstand testet (bei niedrigem Volumen!) und von ihr dann abprallt und den Kurs weiter nach unten fortsetzt.
Inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (iSKS):
Die gleiche Formation bildet sich auch am Ende eines Abwärtstrends, die sogenannte inverse Kopf-Schulter-Formation. Wesentlicher Unterschied ist das steigende Volumen der Bewegung vom Kopf zur Nackenlinie. Generell muss bei steigenden Kursen auch das Volumen deutlich mit ansteigen. Ist dies nicht der Fall, kann es sich um einen Fake-out handeln und der Kurs dreht kurz darauf doch wieder nach unten. Auch ist die Tendenz der Rückkehr zur Nackenlinie, nach erfolgreichem Bruch dieser, größer als bei der bärischen Version.
Doppel-Top und Doppel-Boden:
Der Kurs versucht zweimal bei abfallendem Volumen einen Widerstand oder Unterstützung zu durchbrechen, scheitert aber und bricht stattdessen in die andere Richtung durch, bei steigendem Volumen. Diese Formation birgt allerdings das Risiko von Fehlinterpretationen, da es sich auch nur um eine seitwärts Konsolidierung handeln könnte, und der Trend sich später doch noch fortsetzt. Ein Doppel-Top kann leicht mit einem aufsteigenden Dreieck verwechselt werden, was eine bullische Chartformation ist, die meist nach oben ausbricht.
Dreifach-Boden/Top (Triple Bottom / Top):
Der Dreifach-Boden kann ein sehr stabiler Boden sein und ein Zeichen für eine Trendumkehr. Ähnlich wie beim Doppel-Top sollte das Volumen bei der Abwärtsbewegung immer weniger werden. Das Volumen der Aufwärtsbewegung sollte vor allem nach dem dritten und letzten Test der Unterstützung deutlich höher sein als bei den vorherigen Aufwärtsbewegungen.
V-Formation und W-Formation
Eine V-Formationen zeichnet sich durch eine sehr steile Abwärtsbewegung, die von einer ebenso steilen Aufwärtsbewegung gefolgt ist. Die V-Formation ist eine Umkehrformation, die oft bei sehr unerwarteten Nachrichten oder Schocks auftaucht. Ein Beispiel für eine V-Formation ist die schnelle Erholung nach dem Corona-Crash im März 2020, aufgrund der massiven Lockerungspolitik der Notenbanken. Die V-Formation ist abgeschlossen, sobald der Kurs über den letzten Hochpunkt steigt.
Eine W-Formationen ist ähnlich steil wie eine V-Formation, nur dass die Abwärtsbewegung zweimal stattfindet. Eine W-Formation tritt meist in sehr angespannten und volatilen Marktphasen auf, wo viel Nervosität bei den Markteilnehmern herrscht.
Aufsteigender / Fallender Keil (Falling / Rising edge):
Ein aufsteigender oder fallender Keil ist, kann je nachdem ob er in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend auftritt entweder eine Umkehrformationen sein oder auch eine Fortsetzungsformation sein.
Ein aufsteigender Keil im Aufwärtstrend deutet auf eine Umkehrformation hin. Im Abwärtstrend ist er jedoch eine Fortsetzungsformation.
Umgekehrt beim fallenden Keil, der im Aufwärtstrend eine Fortsetzungsformation ist. Im Abwärtstrend ist der fallende Keil eine Umkehrformation.
Ein Keil bildet sich aus einer oberen und einer unteren Trendlinie, die spitz zulaufend sind. Der Kurs pendelt eng zwischen diesen beiden Trendlinien, bis er in die eine oder andere Richtung ausbricht.
Untertassenformation:
Was ist eine iSKS?
iSKS ist eine Abkürzung und steht für die „inverse Schuler-Kopf-Schulter-Formation“. Die iSKS ist eine Umkehrformation und signalisiert oft das Ende eines Abwärtstrends. Sie ähnelt der Schulter-Kopf-Schulter-Formation, mit dem Unterschied, dass sie umgedreht ist und das Ausbruchsziel und Kursziel darüber liegt.
Welche Indikatoren eignen sich in Kombination mit Umkehrformationen?
Grundsätzlich eignen sich viele Indikatoren im Zusammenspiel mit Umkehrformationen, eine Trendumkehr zu erkennen. Hier einige Beispiele für Indikatoren, die Umkehrformationen in ihrem Signal verstärken:
Umkehrformationen und Candlesticks
Umkehrformationen bilden sich über einen längeren Zeitabschnitt und können zusammen mit anderen Indikatoren ein sehr gutes Mittel sein, um eine Trendumkehr zuverlässig zu erkennen. Während eine Umkehrformation aus vielen einzelnen Kerzen (Candlesticks) besteht, können jedoch in diesen Umkehrformationen einzelne Candlesticks ebenfalls verstärkende Signale für eine Trendumkehr senden. Daher ist es sinnvoll, den Chart mit offenen Augen zu analysieren und auf mehrere Indikatoren zu achten.