Was ist die Dividendenstrategie?
Die Dividenden-Strategie ist eine Investmentstrategie, bei der Aktien mit einer hohen Dividende im Fokus stehen. Die Grundlage für die Dividenden-Strategie legten Micheal B. O’Higgin und Benjamin Graham, der auch als Erfinder des Value-Investing gilt. Das ist auch der Grund, weshalb viele Value Investoren ebenfalls eine Dividenden-Strategie verfolgen.
Investoren der Dividenden-Strategie haben das Ziel, mit einer möglichst hohen Dividendenrendite ein zusätzliches passives Einkommen zu generieren. Dabei konzentrieren sie sich oft auf sogenannte Dividenden-Aristokraten. Unternehmen, die ihre Dividende in den letzten 25 Jahren stetig erhöht haben, bezeichnet man als Dividenden-Aristokraten. Die Aktien sind beliebte Investments, da es sich oftmals um stabile Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell handelt.
Jedoch ist die Auszahlung einer Dividende keine Pflicht und abhängig vom Management des Unternehmens. Das Management kann aufgrund des Geschäftsergebnisses auf der Hauptversammlung darüber abstimmen lassen, ob eine Dividende gezahlt wird oder nicht. Auch deshalb sind Dividenden-Aristokraten so beliebt, weil man bei ihnen davon ausgeht, dass sie auch in Zukunft Dividende bezahlen werden. Ebenso sollte man wissen, dass die Unternehmensmentalität in den USA positiver gegenüber Dividenden eingestellt ist, als in anderen Ländern.
Wie wählt man die richtige Dividenden-Aktien aus?
Bei der Auswahl von Dividenden-Aktien schauen viele zunächst auf die Dividendenrendite. Die Dividendenrendite ist der Quotient aus Dividende pro Aktie geteilt durch den Aktienkurs. Jedoch ist die Dividendenrendite allein ist keine gute Kennzahl, um langfristig gute Dividenden-Aktien auszuwählen. Viel entscheidender für eine langfristig hohe und zuverlässige Dividende ist das Geschäftsmodell und die Bilanz.
Das Geschäftsmodell sollte zukunftsfähig sein und ein gewisses Wachstum aufweisen. Am besten besitzt das Unternehmen einen sogenannten Burggraben. Burggraben-Aktien sind Unternehmen, deren Geschäftsmodell nicht so leicht von Konkurrenten ausgebotet werden kann. Wichtig ist vor allem, dass die Dividende nicht aus Krediten bezahlt wird und weiterhin genügend finanzielle Mittel für Investitionen verfügbar sind.
Neben einem soliden Geschäftsmodell ist eine gute Bilanz ebenfalls wichtig für die Auswahl der Dividenden-Aktien. Eine gute Bilanz zeugt von gutem wirtschaften und von einem guten Management. Bei der Bilanz sollte man dabei auf eine niedrige Verschuldung und einen möglichst hohen freien Cashflow achten. Der freie Cashflow ist das, was dem Unternehmen an Cash nach allen Kosten und notwendigen Investitionen übrigbleibt. Dieses Geld kann dann als Dividende ausgeschüttet werden. Eine zu hohe Verschuldung bedeutet hohe Zinskosten und ist langfristig ein Risikofaktor für das Überleben des Unternehmens.
Sind Dividenden-ETF eine gute Alternative?
Für alle, die keine einzelnen Dividenden-Aktien auswählen wollen oder die ihr Vermögen breiter streuen wollen sind ETFs eine gute Option. Während bei Einzelaktien auch Mal die Dividende ausgesetzt werden kann, bekommt man Dividenden-ETFs immer eine gewisse Dividende ausbezahlt. Durch die breite Streuung wird hier das Ausfallrisiko erheblich reduziert. Jedoch ist die Dividendenrendite oft auch etwas geringer als bei Einzelaktien.
Am Markt gibt es eine Vielzahl von Dividenden-ETFs. Auch hier sollte sorgfältig recherchiert werden, da sich die ETFs grundlegend unterscheiden können. Man sollte sich deshalb genauestens informieren, welcher Dividenden-ETF zu einem am besten passt. Zu den größten Dividenden-ETFs gehören unter anderem der „Spider (SPDR) S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF“ und der „iShares Emerging Markets Dividend ETF“.
Was sind Vorteile der Dividenden-Strategie?
Die Dividenden-Strategie erfreut sich großer Beliebtheit bei den Anlegern. Das liegt unter anderem daran, dass man durch die Dividende ein stetiges passives Einkommen generieren kann. Bei normalen Aktien erzielt man die Rendite lediglich beim Verkauf der Aktien. Durch die Dividende erhält man eine regelmäßige Rendite, die wiederum reinvestiert werden kann. Dadurch kann man zusätzlich vom Zinses-Zins-Effekt profitieren.
Zu sehen, wie regelmäßig die Dividende auf das Girokonto ausbezahlt wird, ist nicht nur finanziell schön, sondern auch motivierend. Man sieht, wie das eigene Geld arbeitet. Da es sich bei Dividenden-Unternehmen oft um große und solide aufgestellte Unternehmen handelt, gelten sie auch als sichere Geldanlage. Wie sicher die Dividende und die Kursentwicklung ist, hängt davon ab wie nachhaltig im Unternehmen gewirtschaftet wird.
Gibt es Nachteile bei der Dividenden-Strategie?
Wie bei jeder Investmentstrategie hat auch die Dividenden-Strategie Nachteile. Wie bereits erwähnt, besteht bei Einzelaktien das Risiko, dass die Dividende auch ausgesetzt werden kann. Das resultiert meist aus einem schlechten Geschäft, was aber bei jedem Unternehmen vorkommen kann.
Entscheidet man sich dafür auf Einzelaktien zu setzen, so ist es mit einem gewissen Aufwand verbunden diese Dividenden-Aktien herauszusuchen. Ebenso muss man das nötige Wissen mitbringen, um die geeigneten Aktien zu finden, was für Anfänger nicht so leicht ist. Ebenso muss das Portfolio und die darin enthaltenen Aktien regelmäßig verfolgt und überprüft werden. Ein aktives Portfolio-Management ist bei der Dividenden-Strategie mit Einzelaktien ratsam.
Dividendenjäger, die eine Aktie kaufen und nur kurzfristig halten, um die Dividende zu kassieren, sollte davon abgeraten werden. Dividenden-Aktien sind etwas für langfristige Anleger. Denn nachdem die Dividende ausbezahlt oder beschlossen wurde, kommt es zum sogenannten Dividendenabschlag. Das ist ein Kursrutsch, der ungefähr der Dividendenrendite entspricht.
Des Weiteren haben Dividenden-Aktien oftmals eine geringere Kursrendite als andere Aktien, beispielsweise aus der Growth-Strategie. Das liegt zum einen an der ausbezahlten Dividende, zum anderen daran, dass es meist große Unternehmen sind.
Für wen ist die Dividenden-Strategie geeignet?
Die Dividenden-Strategie ist grundsätzlich für jeden geeignet. Während sich erfahrene Anleger auch Einzelaktien widmen können, sollten Anfänger lieber auf Dividenden-ETFs zurückgreifen. Darüber hinaus ist die Dividenden-Strategie besonders für junge Anleger mit einem langen Anlagehorizont über 20 Jahre interessant. Hier profitiert man besonders stark durch den Zinses-Zins-Effekt und kann einen sich eine gesicherte Altersvorsorge aufbauen oder irgendwann die finanzielle Freiheit erreichen. Aber ebenso ältere Anleger mit einem kürzeren Anlagehorizont können durch das regelmäßige, zusätzliche Einkommen aus den Dividenden profitieren.
Zur Veranschaulichung machen wir eine Beispielrechnung, wie sich die Dividendenstrategie innerhalb von 20 Jahren entwickelt und wie viel Dividende man pro Jahr erwarten kann.
Ausgang der Rechnung ist, dass man jedes Jahr 5.000 € investiert und in Dividenden-Aktien steckt. In Blau sieht man die Entwicklung des angelegten Kapitals ausgehend von einer moderaten jährlichen Kursrendite von 2 %. Diese Kursentwicklung ist sehr konservativ gerechnet. In einem Bullenmarkt kann durchaus mit höheren Kurssteigerungen pro Jahr gerechnet werden. Für die Dividendenrendite nehmen wir 3 % pro Jahr, die ausbezahlt wird. Das ist eine gängige Dividendenrendite von Dividenden-ETFs. Wie viel Dividende man pro Jahr ausbezahlt bekommt, sieht man in der Grafik an der orangen Kurve.
Wie man erkennen kann, erhält man durch die Dividendenstrategie ein nettes kleines Zubrot und einen passiven Einkommensstrom. Das angelegte Geld arbeitet und wirft mit der Zeit immer mehr Rendite ab. Bereits nach 5 Jahren kann man mit der Dividenden-Strategie umgerechnet monatlich bis zu 50 € an Dividenden ausbezahlt bekommen.
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