Mein Einstieg in die Chartanalyse

  • Lesedauer:11 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Börse

Von anfänglicher Skepsis zur Überzeugung:

Als ich angefangen habe mit Aktien zu handeln, habe ich von Chartanalyse nur am Rande was gehört. Ich wusste nur grob, dass dort irgendwelche Linien in den Chart gezeichnet werden und daraus soll man dann Vorhersagen treffen können. Zu Beginn hat mich der Nutzen der Chartanalyse nicht erschlossen. Ich dachte, dass ist doch alles Humbug. Wie sollen diese gezeichneten Linien wirklich einen nutzen bringen und wieso sollten ganze Märkte diesen “Regeln“ gehorchen?

Nun, für außenstehende vermag die Chartanalyse teils wirklich willkürlich zu sein. Aber wer sich genauer damit beschäftigt wird erkennen, dass sie das eben nicht ist! Während des Bitcoin Hypes um 2017 herum, habe ich dann ab und zu Videos von Analysten auf Youtube gesehen und habe mir ihre Vorhersagen mal genauer angeschaut. Und zu meinem erstaunen merkte ich irgendwann, dass die Chartanalyse wirklich hilfreich sein kann. Besonders für Leute, die Trading betreiben!

Ich begann also zunächst weiter die Chartanalysen einiger Youtuber anzuschauen und lernte derweil auch einiges dadurch. Mein Interesse begann zu wachsen und ich beschäftigte mich intensiver mit der technischen Analyse, wie die Chartanalyse auch genannt wird. Ich begann also die Charts mit anderen Augen zu betrachten. Ich achtete auf Unterstützungen und Widerstände, Trendlinien und Indikatoren. Schritt für Schritt eignete ich mir mehr Wissen an und wendete es auch explizit in meinem Trading an.

Meine Motivation wurde weiter angefacht, als ich wirklich merkte, dass es funktioniert und mir meine Entscheidungen beim Trading erheblich erleichterte. Veiel alltäglichen Fragen, die sich Trader stellen, konnte ich leichter beantworten: Wo steige ich ein? Wann steige ich aus? Ist der Aufwärtstrend zu Ende? Wie lange bewegt sich der Kurs noch seitwärts?

Meine anfängliche Skepsis wich. Wenn es doch Humbug ist, wieso funktioniert es dann? Meine Resultate überzeugten mich und setzte die Chartanalyse nun bei allem ein, was sich an Börsen handeln lassen konnte. Durch die Chartanalyse lernt man die Sprache der Charts. Man lernt sie zu lesen und ihre Informationen herauszuziehen und sie dann für das eigene Trading einzusetzen.

Was mich aber besonders an der Chartanalyse erfreut hat, war dass man dadurch viel entspannter wird. Jeder Trader kennt bestimmt diese Anspannung, besonders wenn er einen riskanten Trade macht. Man weiß seine klaren Ein- und Ausstiegspunkte, kann das Stop-Loss effektiver setzen und weiß, wann man lieber nicht traden sollte. Für das Trading erachte ich die Chartanalyse als unverzichtbar! Aber ebenso für langfristige Investoren kann sie hilfreich sein, um langfristige Trends zu erkennen und wann diese zu Ende sind.

Viele denken wahrscheinlich, dass Chartanalyse sehr komplex und kompliziert sei. Nun, komplex ist sie, aber kompliziert erscheint sie nur am Anfang. In der Chartanalyse gibt es schier unendliche viele Indikatoren und jeder hat seine eigene Strategie. Doch das Wichtigste ist, dass man die Chartanalyse einfach hält! Man braucht nicht 10 verschiedene Indikatoren auf einen Chart. Das ist verwirrend und kontraproduktiv. Ich verwende lediglich 5 Werkzeuge in meinen Charts: Volumen, gleitende Durchschnitte, Trendlinien, Relative Strength Index und das Fibonacci-Retracement.

Warum funktioniert Chartanalyse?

Wer sich also näher mit der Chartanalyse beschäftigt, der erkennt schnell den Nutzen. Doch warum genau funktioniert die Chartanalyse? Nun, dazu muss man zunächst das Ziel der Chartanalyse verstehen. Mit der Chartanalyse versucht man anhand vergangener Kursbewegungen Rückschlüsse auf geeignete Kauf- und Verkaufszeitpunkte zu schließen.

Doch wieso sollten die Preise der Vergangenheit ausreichen, um Entscheidungen für die Zukunft zu treffen? Das liegt daran, dass der Preis einer Aktie bereits alle bekannten Informationen enthält. Die Marktteilnehmer verarbeiten alle Informationen zu einer Aktie und dementsprechend entsteht ein Preis, der auf dem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage basiert. Das erkannte auch schon der Begründer des Dow Jones, Charles Dow, Ende des 19. Jahrhunderts. Kurse enthalten alle Informationen, die dem Markt bekannt sind!

In den Kursen stecken nicht nur Marktinformationen, sondern man kann auch das Verhalten der Marktteilnehmer erkennen. Der Kurs wird durch die Marktteilnehmer gemacht und die sind auch nur Menschen. Menschen handeln oft nach ihren Emotionen, die durch die Psychologie der Menschen geprägt wird. Diese Psychologie der Menschen erkennt man zum Beispiel in einigen Chartformationen.

So erkennt man in aufsteigenden Dreiecken beispielsweise den immer stärker werdende Kaufdruck anhand der aufsteigenden Tiefpunkte im Dreieck. Die Käufer sind bullisch eingestellt und glauben nicht daran, dass der Kurs tiefer fällt. Dadurch kaufen sie schon immer früher bei Rücksetzern, wodurch sich die aufsteigende Form des Dreiecks ergibt.

Das ist lediglich ein Beispiel von der Psychologie des Marktes, die man mit Hilfe der Chartanalyse erkennen kann. Aber in der Chartanalyse steckt viel mehr als nur Psychologie. In ihr steckt zudem auch die Grundgesetze der Mathematik und Statistik, zum Beispiel bei gleitenden Durchschnitten oder dem Fibonacci-Retracement.

Ein weiterer wichtiger Aspekt warum die Chartanalyse funktioniert ist, weil vor allem die großen Banken und institutionelle Anleger die Chartanalyse verwenden und danach handeln. Man nennt sie nicht ohne Grund auch die „Market Maker“. Da in unserem digitalen Zeitalter auch immer mehr Algorithmen zum Trading eingesetzt werden, spielen auch diese eine wichtige Rolle. Aber eben auch die Trading-Bots basieren auf den Erkenntnissen der Chartanalyse und sind danach programmiert.

Die Vorteile der Chartanalyse:

Ein paar Vorteile der Chartanalyse habe ich ja bereits erwähnt. Den richtigen Einstiegs- und Ausstiegspunkt anhand von Trendlinien und Unterstützung und Widerstand zu erkennen ist ein wichtiger Vorteil. Das macht das Trading aber auch das Investieren effizienter.

Mittels der Werkzeuge der Chartanalyse lassen sich aber auch Preislevel erkennen, an denen man besser aussteigen sollte, weil das Verlust-Risiko zu groß wird. Es hilft einem, das Stop-Loss richtig zu setzen und anzupassen. Das ist ein wichtiger Bestandteil zur Minimierung des Risikos.

Zu wissen, wann genau man ein- und aussteigt, ist nicht nur bares Geld wert. Es senkt zudem erheblich die Anspannung und das Stresslevel, da man Risiken schon im Vorhinein evaluiert und danach handeln. Jeder, der Trading schon Mal gemacht hat, kennt bestimmt diese Anspannung, wenn sich ein Trade am Anfang vielleicht nicht so entwickelt wie man es sich vorstellt.

Die Chartanalyse hilft also sich eine passende Strategie zurechtzulegen. Jeder der in das Trading aber auch in das Investment in Aktien anfängt, sollte ein klares Ziel vor Augen haben. Denn ohne eine Strategie läuft man Gefahr falsch zu handeln. Ebenso verhindert eine klare Strategie, dass man sich von seinen Emotionen der Angst und Gier irreleiten lässt.

So steigt man in die Chartanalyse ein:

Die Chartanalyse ist durchaus komplex und kann abschreckend wirken. Doch es lohnt sich ihr Zeit zu widmen und sich näher damit zu beschäftigen. Besonders bei komplexen Dingen, wie der Chartanalyse, ist aller Anfang schwer. Man muss Schritt für Schritt vorgehen und das nötige Interesse mitbringen. Ich persönlich kann sagen, dass je mehr man sich damit beschäftigt, desto interessanter wird die Chartanalyse. Man versteht die Charts und kann sich seine eigene Meinung bilden.

Es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Auch bei der Chartanalyse ist die Theorie das Eine und die Praxis das Andere. Klar ist, dass gute Analysten auch die nötige Packung Erfahrung mitbringen und auch Mal einen Bärenmarkt miterlebt haben.

Das passende Buch für den Einstieg:

Hineingeschnuppert habe ich in die Chartanalyse durch Youtube-Videos. Aber sich darüber umfangreiches und korrektes Wissen anzueignen, dafür ist Youtube nur mäßig geeignet. Mir wurde schließlich das Buch von John Murphy – Technische Analyse der Finanzmärkte“* empfohlen und ich bin sehr glücklich darüber.

Das Buch ist ein sehr gelungener Einstieg für jeden, der noch wenig Ahnung hat von dem Zusammenspiel der Märkte. Das Buch holt den Leser bei den Grundlagen der Märkte ab und führt in über die Grundlagen der Chartanalyse bis hin zum Computerhandel der Profis. Das Buch ist also nicht nur etwas für Anfänger, sondern auch für etwas fortgeschrittene Börsianer. Mit dem nötigen Wissen kommt auch der Erfolg an der Börse!

Tradingview – kostenloses Tool zur Chartanalyse:

Das angeeignete Wissen allein bringt nicht viel, wenn man nicht das notwendige Tool hat, um es anzuwenden. Es gibt eine Reihe von Plattformen, mit denen man Chartanalyse betreiben kann. Auch bei einigen Brokern kann man in den Charts gleitende Durchschnitte und Indikatoren anzeigen lassen.

Jedoch reicht das allein vielen Chartanalysten nicht. Man benötigt weitere Funktionen, um erfolgreich die Charts analysieren zu können. Die Plattform von Tradingview ist, meiner Meinung nach, die beste Plattform auf dem Markt und ihre Funktionen sind überaus vielseitig. Was mir besonders an Tradingview gefällt: Man kann die wichtigsten Funktionen bereits im kostenlosen Paket nutzen. Möchte man weitere hilfreiche Extras ist natürlich eines der 3 kostenpflichtigen Abos notwendig.

Hier die Vorteile von Tradingview:

Tausende Echtzeit-Charts

Über 50 smarte Zeichenwerkzeugen

Über 100 verfügbare Indikatoren

Alarme und Benachrichtigungen

Smartphone App für mobile Chartanalyse

Möglichkeit der Programmierung eigener Algorithmen

Aktien-Screener mit zahlreichen Filtern

Social Community zum Austausch mit anderen

Integriertes Trading mit ausgewählten Brokern

Watchlisten, Textnotizen und vieles mehr

Chartanalyse einfach halten:

Zu guter Letzt möchte ich euch noch einen wichtigen Rat mit. Haltet die Chartanalyse einfach! Es gibt hunderte Indikatoren, doch zu viele auf Einmal verwirren mehr als, dass sie Nutzen bringen. Welcher Indikator der Richtige ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es gilt die Indikatoren zu finden, mit denen man sich am wohlsten fühlt und die besten Ergebnisse erzielt. Das findet man aber im Laufe der Zeit aber heraus. Viel Erfolg beim Trading und Investieren!

Unsere Depot-Empfehlungen:*
Chartanalyse-Plattform:*
Geldanlage in Immobilien:*
Top Zinsen bei Tages- und Festgeld:*
Digitale Vermögensverwaltung:*
Investieren in P2P-Kredite:*
CFD-Trading:*

Risikohinweis Plus500: CFDs sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.