Investmentstrategien: passives investieren mit ETFs

  • Lesedauer:9 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Börse

Was sind ETFs?

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds und gehören zu den beliebtesten Finanzprodukten in Deutschland. Mit der Hilfe von ETFs lassen sich ganze Indizes und Branchen abbilden, wie zum Beispiel der DAX, Dow Jones oder die Pharma-Branche. Es gibt tausende verschiedene ETFs und auch verschiedene Herausgeber von ETFs. Jeder einzelne ETF unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung und auch Kosten.

Durch ETFs ist es möglich in viele verschiedene Aktien und gar ganze Branchen auf einmal zu investieren. Es gibt für nahezu jede Anlagestrategie einen passenden ETF und genau deshalb sind ETFs so beliebt bei vielen Anlegern. Mit einem ETF-Anteil investiert an also gleichzeitig in alle im ETF enthaltene Aktien und diversifiziert so sein Investment. Diese Streuung senkt das Risiko der Geldanlage.

Wie wählt man den richtigen ETF aus?

Bei der Auswahl des richtigen ETF steht an erster Stelle die Auswahl des Bereichs, in den man investieren möchte. Man muss zunächst wissen in welche Branche, Index oder Land man investieren möchte. Erst dann kann man sich die genaueren Details des ETFs anschauen.

Nachdem man sich entschieden hat, worin man grob investieren möchte, geht es nun um die konkrete Auswahl des passenden ETFs. Hier ist ein vergleich wichtig, denn auch bei ETFs gibt es einige Unterschiede und Dinge zu beachten. Man sollte sich bei der Auswahl konkret das Volumen, die Kosten und die Zusammensetzung anschauen. Glücklicherweise sind ETFs sehr transparent und die Emittenten stellen sogenannte Fact Sheets zur Verfügung, die den ETFs genau beschreiben.

Es sollte darauf geachtet werden, dass der ETF ein gewisses Anlagevolumen hat. Ein größeres Volumen schützt vor einer eventuellen Schließung des ETFs seitens des Emittenten. Wichtig ist auch, wie der ETF zusammengesetzt sind. Also welche Aktien aus welchen Branchen enthalten sind. Ebenso sollte man darauf schauen, ob der ETF physisch mit Aktien hinterlegt ist oder nicht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl des ETFs ist die Frage der Kosten. Hier lohnt sich ein genauerer Blick und ein Vergleich, denn die Kosten für ETFs entstehen auf unterschiedliche Weise. Hierbei sollte man genauer auf die Verwaltungs-, Lizenz- und Vertriebsgebühren achten. Sollte der ETF Derivate enthalten, spielen eventuelle Swap-Gebühren ebenfalls eine Rolle.

Hat man einen passenden ETF gefunden geht es nun darum, wie man die ETF-Anteile kaufen kann. Dafür gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder man kauft den ETF wie Aktien in einer größeren Order oder man kauft ihn in einem regelmäßigen Sparplan. Bei einzelnen order fallen die normalen Ordergebühren und gegebenenfalls ein Ausgabeaufschlag an. Bei Sparplänen sind die Gebühren meist geringer und man kann bereits ab 25 € im Monat einen ETF besparen.

Wichtig bei einem Sparplan ist, dass man das richtige Depot für sparplanfähige ETFs hat. Für einen ETF-Sparplan ist nicht jedes Depot geeignet, da bei vielen Online-Brokern nur wenige ETFs sparplanfähig sind. Für ETFs und ETF-Sparpläne bietet die comdirect* und finvesto* das größte Angebot.

Welche Vorteile hat das passive Investieren in ETFs?

ETFs bieten besonders gegenüber gemanagten Fonds ein nicht zu vernachlässigenden Kostenvorteil. Bei ETFs fallen meist geringere laufende Kosten an und es gibt keine Gewinnbeteiligung. Ebenfalls sind die Anschaffungskosten geringer als bei normalen Fonds. Alle notwendigen Informationen sind frei einsehbar und für jeden leicht zugänglich. Diese Transparenz ist ein sehr positives Merkmal bei ETFs. Bei manchen Fonds sind die Kostenstrukturen manchmal undurchsichtig.

Ein weiterer Vorteil, der für viele Anleger ausschlaggebend ist, ist die Sicherheit durch die breite Streuung. Durch die Diversifikation ist das Verlustrisiko geringer als bei Einzelaktien. Gerade dieser Aspekt macht ETFs so beliebt bei den deutschen Anlegern.

Ebenso ist der geringere Aufwand bei der Recherche ein positiver Aspekt von ETFs. Man hat hier oftmals weniger Aufwand im Vorfeld bei der Recherche, als wenn man Einzelaktien heraussucht. Besonders für Anleger, die nicht viel Zeit für die Geldanlage haben ist ein ETF oft die bessere Wahl als einzelne Aktien.

Die Tatsache, dass man ETFs auch bereits ab 25 € monatlich besparen kann macht sie zu dem geeigneten Mittel für eine passive und regelmäßige Geldanlage. Auch für Leute, die nur wenig Geld investieren können oder wollen, sind ETFs interessant. Einzelaktien lohnen sich aufgrund der Ordergebühren eher ab größeren Beträgen von 500 € aufwärts.

Es gibt auch Aktien-Sparpläne, jedoch ist bei denen die Auswahl an Aktien sehr gering. Wer dennoch Interesse an einer passiven Geldanlage mit Aktien-Sparplänen hat, ist bei der Consorsbank* bestens aufgehoben. Hier gibt es die größte Auswahl an sparplanfähigen Aktien.

Welche Nachteile hat die ETF-Strategie?

Den vielen Vorteilen von ETFs stehen aber auch ein paar Nachteile gegenüber. So unterliegen ETFs wie auch Aktien dem allgemeinen Marktrisiko. Im März 2020 hat man gesehen, wie das Coronavirus binnen kurzer Zeit einen Börsencrash verursachen kann. Auch ETFs haben in dieser Zeit große Kursverluste erlitten. Sie unterliegen leider ebenfalls dem allgemeinen Marktrisiko, was man nicht eliminieren kann, sondern nur verringern.

Obwohl die Diversifikation ein Vorteil ist und dadurch das Verlustrisiko gesenkt wird, resultiert daraus ein Nachteil. Im Vergleich zu Einzelaktien, lassen sich durch ETFs oft eine etwas geringere Rendite erwirtschaften. Durch die breite Streuung sind auch schlechte Aktien enthalten, die die Performance und Rendite schmälern. Dieser Aspekt gilt besonders für ETFs auf Indizes. Bei ETFs auf Branchen, wie zum Beispiel Digitalisierung, hat die Diversifizierung einen geringeren Einfluss auf eine schlechtere Rendite.

Des Weiteren sollten noch zwei kleinere Nachteile beachtet werden. Bei ETFs mit fremden Währungen oder ausländischen Aktien besteht ein Wechselkursrisiko. Der schwankende Wechselkurs kann den ETF negativ in der Performance beeinflussen, muss es aber nicht. Wechselkurse mit anderen Währungen können sich auch positiv für die eigene Währung entwickeln und die Performance verbessern. Es ist also ein zweischneidiges Schwert. Das andere Risiko ist ein Zinsrisiko. Ein Zinsrisiko besteht allerdings nur bei ETFs, die Anleihen in ihrem Portfolio haben.

Für wen ist das passive Investieren in ETFs geeignet?

Das passive Investieren mit ETFs ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Investmentstrategien. Das liegt vor allem an den vielen Vorteilen die diese Anlagestrategie hat. Diese Vielzahl von verschiedenen Vorteilen macht das passive Investieren mit ETFs für so viele Anleger interessante. Pauschal gesagt, ist diese Investmentstrategie für alle Investoren sehr gut geeignet. Besonders Anfänger sind hier gut aufgehoben, da durch die breite Streuung Fehler bei der Aktienauswahl vermieden werden.

Die allermeisten von uns haben eine Vollzeitarbeit und können oder wollen sich in ihrer Freizeit nicht mit dem Thema Aktien und Börse auseinandersetzen. Für Leute mit wenig Zeit ist es also die perfekte Investmentstrategie über viele Jahre gesehen. Passives Investieren bedeutet, dass man lediglich einmal etwas Aufwand hat, sich die geeigneten ETFs herauszusuchen, die dann über viele Jahre regelmäßig per Sparplan bespart werden. Sehr oft wird diese Anlagestrategie auch in Kombination mit der Buy-and-Hold-Strategie angewendet.

Wie bereits erwähnt, ist diese Strategie etwas für die langfristige Geldanlage. Sie empfiehlt sich daher besonders auch für junge Leute, die etwas für die Altersvorsorge tun wollen und privat vorsorgen möchten. Das Thema der privaten Altersvorsorge wird leider noch immer von viel zu wenigen Bürgern in Deutschland als wichtig erachtet.

Des Weiteren eignet sich das passive Investieren mit ETFs hervorragend für das Anlegen von vermögenswirksamen Leistungen. Für die vermögenswirksamen Leistungen gibt es nur begrenzte Auswahlmöglichkeiten, wie man diese anlegen kann. ETFs sind dabei noch die beste Wahl, wie wir uns unserem Artikel über vermögenswirksame Leistungen bereits erklärt haben. Auch hierfür braucht man ein spezielles Depot, dass aber ebenso von finvesto* angeboten wird.

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