8) Oszillatoren (Indikatoren)

Wie bereits erwähnt, sind Oszillatoren sehr nützlich in trendlosen Marktphasen, wenn der Kurs konsolidiert und sich kaum nach oben oder unten bewegt. Aber auch während eines Trends, ganz besonders in seinen Extremphasen der Euphorie oder der größten Angst, ist der Oszillator eine starke Waffe für jeden Trader, der ihn weiß zu lesen! Der allergrößte Vorteil den Oszillatoren allerdings bieten ist die Tatsache, dass sie uns anzeigen, wenn ein Trend beginnt schwächer zu werden, obwohl die Preisbewegungen uns das Gegenteil sagen. Der Preis macht das Eine, der Indikator das Andere…eine Divergenz! Divergenzen sind große Warnzeichen, dass es möglicherweise bald in die andere Richtung geht. Doch Oszillatoren sind nur ein Werkzeug und sollten nie allein betrachtet werden. Man muss stets mehrere Indikatoren betrachten um sich eine sichere Meinung bilden zu können! Gerade zu Beginn eines neuen Trends können sie falsche Informationen liefern.

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Relative Strength Index (RSI): Ohne ihn geht’s nicht!

Der Relative-Stärke-Index (Relative Strength Index) gehört zu den beliebtesten und populärsten Indikatoren. In seinen Standardeinstellungen berechnet er sich aus den letzten 14 Tagen (oder Stunden, Wochen, Monate, etc.). Er gibt dabei das Verhältnis der Durschnitte der Schlusskurse vor 14 Tagen wieder, nämlich der steigenden Kurse / fallende Kurse. Sind also die Durchschnittswerte der Kurssteigungen der letzten 14 Tage höher als die der fallenden, so steigt der Wert des RSI.
 
 
Der RSI pendelt immer zwischen 0 und 100, wobei alles über 70 einen übergekauften Markt signalisiert und alles unter einen 30 einen überverkauften Markt. In starken Trends kann sich der RSI sehr lange in diesen Extremzonen aufhalten, ohne dass der Preis signifikant korrigiert. Überkauft/überverkauft bedeutet, dass der Markt überhitzt ist und sehr stark in eine Richtung überdehnt wurde. Ähnlich wie eine Feder die irgendwann zurückschnellen wird.
 
Der Wert 50 teilt das Feld und das Sentiment des Marktes in einen bullischen Teil (größer als 50) und einen bärischen Teil (alles unter 50). Die Stärke und das wichtigste Merkmal des RSI ist das Anzeigen von Divergenzen. Nämlich wenn der Kurs höhere Hochs und Tiefs macht, aber der RSI das Gegenteil macht und sich mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs nach unten bewegt. Das kann ein Zeichen auf eine baldige Trendumkehr oder Korrektur sein.
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Moving Average Convergence/Divergence (MACD):

Der MACD ist ebenfalls ein weitverbreiteter, nützlicher Indikator und besteht aus einer schnelleren Linie und einer langsameren Linie. Die schnellere MACD-Linie ist die Differenz der beiden exponentiell geglätteten Durchschnitten (standardmäßig 12 und 26 Tage). Die langsamere Signallinie ist in den Standardeinstellungen ein exponentiell geglätteter gleitende Durchschnitt über 9 Zeitperioden.
 
Ein Kaufsignal entsteht, wenn die schnellere die langsamere Linie von unten nach oben durchkreuzt. Ein Verkaufssignal entsteht, wenn die schnellere die langsamere Linie von oben nach unten durchkreuzt. Wenn beide Linien sehr weit von der Nulllinie entfernt sind, bedeutet das, dass der Markt stark übergekauft oder überverkauft ist. Auch der MACD kann wie beim RSI Divergenzen aufzeigen. An der Nulllinie befinden sich Balken, die nach oben und unten gerichtet sind. Das sogenannte Histogramm, das die Differenz der beiden Linien anzeigt. Beginnen die Balken nach einem Anstieg flacher zu werden, ist das ein Signal für eine Abschwächung des Trends.

Momentum: Ein Basiswerkzeug

Der Momentum-Indikator ist einer der einfachsten Indikatoren, die zur Verfügung stehen. Er misst die Geschwindigkeit und die Steigung einer Kursbewegung über einen bestimmten Zeitraum. Standardmäßig ist dieser Zeitraum auf 10 Tage (im Tageschart) eingestellt. Je kürzer der Zeitraum, desto größer die Schwankungen des Momentums.

Wird die Nulllinie durchbrochen, beginnt sich der Trend des Verstärkens. Flacht sich die Momentums-Linie ab, so wird der Trend schwächer. Auch dieser Indikator ist ein vorweg laufender Indikator und zeigt Divergenzen an. Ein Kreuzen der Nulllinie von oben kann als Verkaufssignal, ein Kreuzen von unten kann als Kaufsignal gesehen werden. Jedoch ist der Momentum-Indikator, wie jeder andere Oszillator nur ein sekundärer Indikator und die klassische technische Analyse sollte nie unbeachtet gelassen sein.
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