7) Gleitende Durchschnitte

Gleitende Durchschnitte (moving average) sind fortlaufende Linien im Chart, die den Mittelwert der Schlusskurse der letzten 10, 20, 50 oder 200 Tage anzeigt. Der gleitende Durchschnitt kann als geschwungene Trendlinie angesehen werden und ist je nach Einstellung unterschiedlich sensitiv. Ein 20-Tage gleitender Durchschnitt wird enger an die aktuellen Kurse verlaufen und früher Signale als der 200-Tage Durchschnitt. Dafür sind diese Signale aber schwächer zu bewerten als bei der 200-Tage-Linie.

Neben dem normalen gleitenden Durchschnitt gibt es noch den exponentiellen gleitenden Durchschnitt (exponential moving average). Dieser bemisst neuere Kursdaten höher als ältere, sodass er noch näher an den Kursen verläuft. Dadurch ist der exponentielle gleitende Durchschnitt besser für volatilere Assets geeignet, die große und schnelle Kursschwankungen aufweisen, wie zum Beispiel beim Bitcoin.
 

Golden Cross: Starkes Kaufsignal

Das „Golden Cross“ findet statt, wenn die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von unten nach oben durchbricht. Der Durchbruch geht einher mit gesteigertem Handelsvolumen und deutet auf einen bevorstehenden Bullenmarkt hin. Im Volksmund unter Tradern wird das „Golden Cross“ als große finanzielle Möglichkeit gesehen durch den bevorstehenden Bullenmarkt. Das „Golden Cross“ kann aber auch in höheren Timeframes erscheinen, bei jedem Durchbrechen von einem kleineren gleitenden Durchschnitt mit einem Größeren von unten nach oben.

Death Cross: Starkes Verkaufssignal

Das „Death Cross“ ist das Gegenteil vom „Golden Cross“ und passiert, wenn die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von oben nach unten kreuzt (auch höhere Timeframes wie z.B. Wochencharts). Normalerweise folgt darauf ein weiterer Preisverfall. Jedoch ist es wie mit jedem anderen Indikator auch, dass eine 100 prozentige Sicherheit auf Vollfüllung nicht besteht!
Chartanalyse gleitender Durchschnitt Death Cross Golden Cross
Abbildung: S&P500 Future (SPY), Tageschart, Golden-Cross & Death-Cross

Am weit verbreitetsten ist die Kombination von 20, 50, 100 und 200 Tagen als gleitender Durchschnitt. Natürlich verhält sich jedes Asset anders wodurch andere Kombinationen womöglich besser passen können. Dafür genügt es dann lediglich an den Einstellungen ein wenig herumzuspielen, bis man eine passende Kombination gefunden hat. Jedoch ist das Muster immer gleich und der nächsthöhere Schritt sollte meistens um den Faktor 2 größer sein, ähnlich wie bei der bereits genannten Kombination. Auch höhere Time-Frames (ab Wochenchart oder größer).

Gleitende Durchschnitte sind trendfolgende Indikatoren, das heißt sie laufen dem aktuellen Trend hinterher und sind nicht als Frühindikatoren geeignet. Des Weiteren funktionieren sie nicht während Seitwärtsbewegungen (trendlosen Phasen).