Erfahrungsbericht finvesto: Das Depot für ETFs und Vermögenswirksame Leistungen

  • Lesedauer:10 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Erfahrungsberichte

Was ist finvesto?

Finvesto wurde 2016 aus der cominvest heraus umstrukturiert und gehört zur „European Bank for Financial Services GmbH“, welches auch die Plattform ebase betreibt, wobei sich das Privatkundengeschäft immer mehr auf die Plattform finvesto konzentriert. Finvesto ist ein Onlinebroker, welcher sich auf Fonds und ETF konzentriert. ETF (Exchange Traded Funds) werden nicht aktiv, sondern lediglich passiv gemanagt und haben so wesentlich geringere Verwaltungsgebühren als bei der aktiven Verwaltung des Produktes. Insgesamt bietet finvesto rund 900 sparplanfähige von insgesamt über 7600 bei finvesto handelbaren ETFs an, wovon rund 250 ETFs auch zur Anlage von Vermögenswirksamen Leistungen geeignet sind.

Welche Depots und Gebühren hat finvesto?

Finvesto bietet drei Depotstrukturen an. Das „finvesto Depot“, das „finvesto Depot basis“ und ein Depot für das ausschließliche Besparen einer VL-Anlage (VL = Vermögenswirksame Leistungen), das „finvesto VL“.

Bei allen drei Depots fallen Depotführungsentgelte von 30 €, 15 € oder 10 € jährlich an. Auch für Transaktionen (also Käufe oder Verkäufe von Fondsanteilen) fallen Gebühren an. Dieses sind für Fonds 1,25 % und für ETFs 0,20 % des gehandelten Volumens. Der Einzelkauf von Aktien ist hier allerdings nicht möglich. Gerade (bis Ende Juni 2020) gibt es eine Aktion, bei der die Ausführung eines ETF Sparplan keine Transaktionsgebühren kostet, anstatt der 0,20 %. Und 0,20 % Transaktionskosten sind im Vergleich zu anderen Anbietern ein wirklich sehr gutes Angebot. Dies wären bei einer Mindestanlage von 10 € (ist so vom Broker vorgegeben, andere Broker fordern meist 25 € oder gar 50 €) Transaktionskosten von gerade mal 2 Cent.

Auch für die Geldanlage für Kinder wird ein besonderes Depot angeboten, dass „finvesto Depot U 18“. Hier fallen keine Depotführungsentgelte an, alle weiteren Gebühren entsprechen den Gebühren der bereits genannten Depots. Somit kann das Sparen für Kinder bereits möglichst früh beginnen.

Wie funktioniert die Depoteröffnung?

Die Eröffnung erfolgt, wie bei nahezu allen Online-Brokern üblich, heutzutage online. So gibt man alle erforderlichen persönlichen Daten ein, sowie eine korrespondierende Bankverbindung und erhält danach alle Vertragsunterlagen zum Download zugeschickt. Nun muss lediglich die Identität des Antragstellers überprüft werden. Hierzu werden das allseits bekannte Post-Ident-Verfahren und auch das modernere Video-Ident-Verfahren angeboten. Nachdem die Identität nun bestätigt wurde, werden das Konto und somit auch das Depot freigeschaltet. Alles in allem ist die Kontoeröffnung somit recht einfach durchzuführen. Im Normalfall wird der Anleger das Konto von finvesto jedoch nicht benötigen, da er die Einzahlungen vermutlich von der korrespondierenden Bankverbindung aus tätigt bzw. der VL-Sparplan direkt durch die Einzahlung des Arbeitgebers ausgeführt wird. Nichtsdestotrotz ist die Kontoführung dieses Kontos kostenlos und derzeit werden dort keine Negativzinsen verlangt. Vielleicht wird das Konto somit doch noch interessanter, um hier sein Geld zwischenzuparken.

Wie ist die Benutzerfreundlichkeit von finvesto?

Die Website ist optisch sehr modern und farblich sehr angenehm gestaltet. Auch in seinem persönlichen Profil findet man, die auch bei anderen Brokern üblichen Reiter, was die Navigation erleichtert. Sucht man allerdings gezielt nach Informationen zu seinem Depot, muss man sich ein wenig in den verschiedenen Reitern durchklicken, bis man seine gesuchte Information erhält. Dieses ist jedoch nicht unüblich und hier hat jeder Broker seine gewissen Herausforderungen.

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Welche Vor- und Nachteile hat das Depot von finvesto?

Ich persönlich habe vor einigen Jahren mein Depot bei finvesto (damals noch ebase) eröffnet, weil dies die einzige Möglichkeit war, meine Vermögenswirksame Leistungen in Wertpapiere anzulegen. Ansonsten hätte ich dies über Bankprodukte, wie einen Bausparvertrag oder Festgeldsparen machen müssen, was aufgrund der Niedrigzinsphase damals schon nicht mehr attraktiv war. Und auch heute noch (Februar 2020), ist finvesto, neben der comdirect, einer von lediglich zwei Anbietern, welche ein Depot für einen Fondsparplan mit Vermögenswirksame Leistungen anbieten. Wobei die Gebühren beider Anbieter ungefähr gleich sind. Der Vorteil von finvesto ist jedoch, dass hier jeder ein Depot eröffnen kann, während dies bei der comdirect nur möglich ist, wenn man bereits Kunde bei der comdirect ist. Und wie sich dies in Zukunft verhält ist unklar, da die comdirect derzeit in die Commerzbank integriert wird. Finvesto besticht hier durch eine langjährige Beständigkeit und Umstrukturierungen sind hier in den nächsten Jahren nicht zu erwarten, da die letzte vor zwei bzw. vier Jahren vorgenommen wurde.

Und genau das ist der große Vorteil von finvesto. Wer seine Vermögenswirksame Leistungen anlegen will, kommt an einem Sparplan dieses Brokers kaum vorbei. Dies tut man am Besten in Form eines ETF, da hier die Kosten, sowohl beim Kauf, als auch in der Verwaltung des Fonds sehr niedrig sind. Und die Vergangenheit hat auch gezeigt, dass aktiv gemanagte Fonds den Markt meist nicht „outperformen“. Soll heißen sowohl mit einem normalen Fonds, als auch einem ETF sind langfristig betrachtet Renditen von 5 bis 8 % zu erwarten.  Langfristig bedeutet bei der Anlage in Wertpapiere jedoch mindestens fünf, besser jedoch zehn Jahre oder länger.

Die anderen beiden Depots, also das “finvesto Depot” und das Basis-Depot mit Depotführungsgebühren von 15 € bzw. 30 €, sind hingegen kritisch zu betrachten. Denn genau diese vergleichsweise hohe Depotführungsentgelte sind im Vergleich zu anderen Brokern doch recht hoch und eignen sich daher nur für Kunden, welche über bereits größere Anlagesummen verfügen. Als Beispiel: Bei einer Anlagesumme von 1.000 € und einem Depotführungsentgelt von 30 €, macht diese Gebühr 3 % aus. Somit werden aus durchschnittlichen 6 % Rendite, nur 3 %. Und Kosten für den Kauf und Steuern sind hier noch nicht einmal eingerechnet. Je größer die Anlagesumme jedoch wird, desto geringer wird der prozentuale Anteil des Depotführungsentgeltes ausfallen.

Ein weiterer Nachteil ist ebenfalls, dass hier keine Einzelaktien erworben werden können. Sollte sich der Anleger auch hierfür interessieren, müsste er noch einen weiteren Broker eröffnen. Generell sollte man aber mehrere Depots haben. Beispielsweise ein Depot für Aktien, ein Depot für das Trading und ein Depot für ETFs. Hierfür ist das Depot von finvesto prädestiniert.

Wie gut ist der Kundenservice von finvesto?

Der Kundenservice beantwortet über den Emailverkehr die gestellten Fragen in angemessener Zeit und in zufriedenstellender Qualität. Auch die Zusammenstellung der entstandenen Kosten und somit die Anforderungen an die Transparenz erfüllen die Erwartungen. Erhält man eine Nachricht, ist es möglich hierüber eine Information in sein privates Emailpostfach zu erhalten, sodass man diese Nachricht zeitnah lesen kann.

Fazit und Meinung zum Depot von finvesto:

Wer ein Depot zur Anlage seiner Vermögenswirksame Leistungen sucht, ist bei dem VL-Depot von finvesto genau richtig und kommt kaum darum herum. Auch in Sachen ETF wird ein guter Fondsparplan angeboten. Und die Transaktionskosten von 0,20 % bei ETF sind mehr als nur konkurrenzfähig, besser gesagt sogar sehr günstig. Derzeit sind 0,20 % sogar eines der besten Angebote am Markt. Und bei der derzeit laufenden Aktion von 0,00 % Transaktionskosten sollte man sich beeilen und schnell prüfen, ob man diesen Online-Broker für seine persönliche Geldanlage nutzen möchte.

Der Websiten-Auftritt ist modern mit kleineren Mängeln in den Details, welche aber kaum ins Gewicht fallen.  Letztlich ist finvesto ein etablierter Onlinebroker, welcher den Vergleich mit anderen nicht scheuen muss und im Prinzip das führende Depot in Sachen ETFs ist.

Bewertung für das finvesto Depot:

Gebühren:

Nutzerfreundlichkeit:

Service:

Gesamt:

3.5/5
4.5/5
5/5
4.5/5

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