2) Die Dow-Theorie

Die Dow-Theorie ist der Grundstein der technischen Analyse und beruht auf den Forschungen von Charles Dow Ende des 19. Jahrhunderts. Er ist auch der Gründer des ersten Aktienindex.

Dow hat dabei die 6 folgenden Kernaussagen formuliert:

1) Kurse enthalten alle Informationen

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Deshalb geht Dow davon aus, dass jede weitere Fundamentalanalyse überflüssig ist und alle Information im Chart wiedergegeben werden.
 

2) Märkte haben 3 Trends

Nach Dow gibt es im Markt 3 Arten von Trends:
Den primären Trend oder langfristigen Trend, der über Monate und viele Jahre andauern kann. Dow konzentrierte sich auf diesen Trend und gab ihm bei weitem die größte Gewichtung.
Der sekundäre Trend oder mittelfristiger Trend dauert meistens 3 Wochen bis mehrere Monate an. Dieser Trend ist eine Korrekturbewegung im primären Trend und setzt meist um 33-66% der vorangegangenen Kursbewegung zurück. Doch dazu später mehr, wenn es im Fibonacci-Level geht.
Und den untergeordneten Trend oder kurzfristigen Trend, der kürzer als 3 Wochen ist.
Ein Aufwärtstrend definiert sich durch fortlaufend höhere Gipfel und Täler. Ein Abwärtstrend zeichnet sich durch immer niedrigere Gipfel und Täler aus.
Chartanalyse Trends primärtrend sekundärtrend untergeordneter trend
Abbildung: Microsoft, Tageschart mit 3 Arten von Trends

3) Primäre Trends haben 3 Phasen

Der primäre Trend ist eine längere Bewegung und unterteilt sich in 3 Phasen. Die Akkumulationsphase, die Phase der öffentlichen Beteiligung und die Distributionsphase.
In der Akkumulationsphase kaufen zuerst informierte und clevere Investoren. Nach einem Abwärtstrend ist die breite Masse noch verängstigt und kauft erst später, wenn der Kurs schon etwas gestiegen ist.
Das führt uns zur Phase der öffentlichen Beteiligung. Nun steigen die trendfolgenden Investoren ein, die erst auf eine Bestätigung des neuen Aufwärtstrends gewartet haben. Die Kurse steigen nun rasch und die Wirtschaftsnachrichten werden besser.
Die Distributionsphase hat begonnen, wenn Zeitungen zunehmend optimistischer und fast euphorisch berichten. Auch die breite Masse findet nun Interesse am Markt, wohingegen kluge Investoren schon wieder aussteigen. Dies sind Zeichen für ein nahes Ende des Trends.
Es ist wichtig, dass Sie nicht zu der breiten Masse gehören! Denn die breite Masse verliert oft an der Börse. Daher ist es wichtig, hellwach zu sein, was der Chart Ihnen erzählt!
 

4) Indizes müssen einander bestätigen

Die von Dow etablierte den Industrie- und Eisenbahnindex. Er ging davon aus, dass als Grundlage für die Festlegung eines Trends diese beiden Indizes sich einander bestätigen müssen. Ohne diese Bestätigung haben andere Signale keine Gültigkeit.

5) Volumen bestätigt den Trend

Das Volumen ist zwar ein sekundärer Indikator, aber ein wichtiger Faktor zur Bestätigung von Trends und Signalen. Sind wir in einem primären Aufwärtstrend, sollte das Volumen mit dem Kurs steigen und mit fallenden Kursen fallen. Ist das nicht der Fall, kann das ein Zeichen für eine Trendumkehr sein.
 

6) Ein Trend gilt, bis er sich umkehrt

Kurse tendieren dazu ihrem aktuellen Trend zu folgen, bis externe Kräfte sich umkehren. Die Anzeichen einer Trendumkehr geben bestimmte Formationen und Indikatoren. Das Schwierige jedoch ist, zwischen einer Trendumkehr und einer Korrekturbewegung zu unterscheiden. Dies zu erkennen werden die Sie hier auf dieser Homepage noch lernen.