
Die Raumfahrt ist längst nicht mehr nur Sache von NASA & Co – private Unternehmen mischen kräftig mit und treiben Innovationen in bisher ungekanntem Tempo voran. Für Anleger eröffnen sich damit ganz neue Möglichkeiten, am Aufbruch ins All teilzuhaben. Wer in Raumfahrt Aktien investieren möchte, kann heute aus einer wachsenden Zahl börsennotierter Unternehmen wählen, die nicht nur Satelliten bauen oder Raketen starten, sondern ganze Geschäftsmodelle im All etablieren wollen: Kommunikation, Erdbeobachtung, Rohstoffgewinnung und sogar Mondmissionen.
Doch welche sind die besten Raumfahrt Aktien? Die Auswahl ist groß – von etablierten Playern mit wiederkehrenden Umsätzen bis hin zu ambitionierten Newcomern mit disruptiven Ideen und hohem Risiko. In diesem Beitrag werfen wir einen kompakten, aber fundierten Blick auf fünf spannende Raumfahrt-Unternehmen: Intuitive Machines, Rocket Lab, AST SpaceMobile, Planet Labs und ispace. Du erfährst, wie ihr Geschäftsmodell funktioniert, wo ihre Chancen liegen und welche Risiken Du bei einer Investition kennen solltest.
Wenn Du überlegst, in Raumfahrt Aktien zu investieren, bekommst Du hier einen übersichtlichen Vergleich der Unternehmen – inklusive Chancen-Risiko-Einschätzung für langfristige Anleger. Denn der NewSpace-Markt steht erst am Anfang. Wer heute klug investiert, könnte schon morgen Teil der nächsten großen Wachstumsstory sein.
Intuitive Machines (NASDAQ: LUNR)
Geschäftsmodell:
Intuitive Machines ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das sich auf Mondmissionen und lunare Infrastruktur spezialisiert. Es entwickelt Mondlander (Nova-C) und bietet “Mond-Transport as a Service” an, um für Kunden (v.a. NASA) Nutzlasten zur Mondoberfläche zu bringen. Darüber hinaus plant Intuitive Machines ein lunarbasiertes Kommunikationsnetzwerk: Das Unternehmen hat von der NASA einen Vertrag über bis zu 4,8 Mrd. USD erhalten, um satellitengestützte Navigations- und Kommunikationsdienste zwischen Erde und Mond bereitzustellen.
Im Rahmen dieses langfristigen Vertrags wird Intuitive Machines kleine Relaissatelliten („Lunar Relay“) in den Mondorbit bringen, die die Artemis-Mondmissionen mit Kommunikations- und Navigationsinfrastruktur unterstützen sollen. Intuitive Machines erzielt seine Einnahmen aktuell größtenteils durch Regierungsaufträge (z.B. NASA CLPS-Programm) und einige kommerzielle Nutzlastkunden, welche Mitfahrgelegenheiten auf den Landern buchen. Das Geschäftsmodell vereint somit Dienstleistungen für Raumfahrtagenturen (Mondlandungen, Transport) mit dem Aufbau eigener Infrastruktur (Mond-Satellitenkonstellation) für zukünftige Datenservices.
Fundamentale Bewertung:
Noch befindet sich Intuitive Machines in der Entwicklungs- und Demonstrationsphase seines Geschäfts. Der Umsatz lag 2023 bei etwa 79 Mio. USD, leicht unter dem Vorjahr, da sich der erste Landerstart verzögerte. Erst Anfang 2024 gelang die erste Mondlandung („IM-1“ Mission, Lander Odysseus) – diese markierte die erste erfolgreiche Mondlandung eines privat entwickelten Landers und die erste US-Mondlandung seit 1972. Allerdings verlief sie nicht perfekt: Der Lander setzte unbeabsichtigt auf der Seite auf, verlor nach einigen Tagen mangels Sonneneinstrahlung die Energie und stellte den Betrieb ein.
Trotz dieses nur teilweise erfolgreichen Ausgangs konnte Intuitive wichtige Meilensteine erfüllen und Daten sammeln. Bis dahin hatten die Verzögerungen der IM-1-Mission das Umsatzwachstum gebremst. Positiv ist jedoch, dass Intuitive Machines nach dem Börsengang alle finanziellen Verbindlichkeiten abgebaut hat und Ende 2023 eine Auftragspipeline (Backlog) von rund 269 Mio. USD vorweisen konnte. Das Unternehmen erwirtschaftet noch keinen Gewinn – 2023 wurde ein Verlust geschrieben – konnte aber im Dezember 2023 erstmals einen positiven Bruttogewinn in einem Monat erzielen, was auf hohe NASA-Serviceumsätze (OMES III Vertrag) und Kostenkontrolle zurückzuführen war.
Die Kasse war durch Investorengelder und Warrant-Ausübungen Anfang 2024 auf rund 55 Mio. USD aufgefüllt, was jedoch angesichts geplanter großer Projekte (Mondkonstellation, weitere Lander) begrenzt ist. Insgesamt ist die fundamentale Qualität typisch für ein junges Weltraumunternehmen: noch geringe Umsätze, hohe Entwicklungsaufwendungen, aber bereits substanzielle langfristige Vertragsvolumina in Aussicht.
Wettbewerbsposition und Alleinstellungsmerkmale:
Im Bereich kommerzieller Mondlander steht Intuitive Machines in Konkurrenz zu wenigen anderen Firmen. Der Hauptwettbewerber um NASA-Aufträge ist Astrobotic Technology (USA), das ebenfalls Mondlandefähren baut, sowie in geringerem Maße Firefly Aerospace (USA, entwickelt den Blue Ghost Lander). International zählt auch das japanische Startup ispace zu den Konkurrenten im Mondtransport. Intuitive Machines hat sich durch seine frühe Mondlandung einen Vorsprung erarbeitet: Das Unternehmen konnte bereits zwei Lander zum Mond schicken, während Astrobotic seine erste Landung noch vorbereiten musste (Stand Mitte 2025).
Auch erhielt Intuitive Machines bereits mehrere NASA-CLPS-Aufträge und genießt offenbar das Vertrauen der NASA – untermauert vom Gewinn des milliardenschweren NASA-Kommunikationsvertragsreuters.com. Dieses Vertrauen und die First-Mover-Position bei kommerziellen Mondlandungen sind ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal. Zudem verfügt Intuitive über eigenes Know-how in Deep Space Antriebstechnik (ein eigens entwickeltes Methan/LOX-Triebwerk, das erfolgreich beim Mondlander gezündet wurde) und plant integrative Dienstleistungen: Lander, Kommunikation und ggf. zukünftige Mond-Rover aus einer Hand.
Gegenüber großen Raumfahrtkonzernen (z.B. Lockheed Martin) punktet Intuitive Machines mit Agilität und Fokus auf kleine, kostengünstige Missionen, allerdings fehlt noch die Finanzkraft und breite Produktpalette der etablierten Player. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Intuitive seine Vorreiterrolle behaupten kann – etwa indem es weitere NASA-Aufträge gewinnt, bevor Wettbewerber mit eigenen Landern Erfolg haben.
Wachstumschancen & Prognose:
Die Wachstumsperspektiven von Intuitive Machines sind außergewöhnlich hoch, allerdings auch eng an den Fortschritt des Artemis-Mondprogramms und die Finanzierungssituation geknüpft. Nach dem geglückten (wenn auch nicht perfekten) ersten Landeversuch hat das Management für 2024 eine enorme Umsatzsteigerung prognostiziert (+163 % bis +200 % gegenüber 2023).
Tatsächlich erwarten Analysten bis 2026 einen jährlichen Umsatzanstieg von rund 82 % (CAGR) auf etwa 480 Mio. USD – ein Hinweis auf den potenziellen Wert der bereits gewonnenen Großaufträge. Diese Prognosen setzen voraus, dass Intuitive seine bestehenden Missionsaufträge (aktuell stehen mindestens zwei weitere Mondlandungen für NASA und Kunden an) erfolgreich erfüllt und Anschlussaufträge erhält. Chancen liegen vor allem in:
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Weiteren NASA-Mondmissionen: Das CLPS-Programm umfasst zahlreiche zukünftige Frachtlieferungen zum Mond; Intuitive konnte hier bereits 3 Aufträge sichern und dürfte bei erfolgreicher Durchführung weitere Folgeaufträge erhalten.
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Lunar Infrastructure: Mit dem “Lunar Space Network” (Kommunikationssatelliten für Artemis) könnte Intuitive über ein Jahrzehnt stetige Einnahmen generieren, wenn NASA den vollen Vertragsumfang abruft. Auch das geplante Lunar Terrain Vehicle (ein Rover für Artemis-Astronauten) wird in Aussicht gestellt – Intuitive hat 2024 bereits einen Entwicklungsvertrag für ein solches Fahrzeug erhalten, was neue Geschäftsfelder eröffnet.
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Kommerzielle Kunden: Neben NASA entstehen neue Märkte durch nationale Raumfahrtagenturen und kommerzielle Forschungslabore, die Experimente auf dem Mond platzieren wollen. Intuitive bietet Rideshare-Kapazitäten auf seinen Landern für solche Kunden an. Bisher ist der Umsatz außerhalb der NASA gering, aber mit jedem erfolgreichen Flug steigt die Glaubwürdigkeit bei privaten Kunden (z.B. Technologiefirmen, Universitäten, internationale Agenturen).
Langfristig könnte Intuitive Machines zudem vom Aufbau einer Mondwirtschaft profitieren: Visionen wie Abbau von Mondressourcen (Wasser/Eis), Bau von Mondbasen oder wiederkehrende Versorgung von Mondstationen könnten in Zukunft kommerzielle Aufträge generieren. Dafür positioniert sich das Unternehmen als Infrastruktur- und Service-Anbieter für alles „cislunare“ (zwischen Erde und Mond).
Aktuelle Situation und Aktienprognose:
Die Intuitive-Machines-Aktie war kurz nach dem Börsengang (via SPAC Anfang 2023) extrem volatil. Nach einem ersten Höhenflug – zeitweise vervielfachte sich der Kurs – folgte ein starker Einbruch, als sich Missionsverzögerungen abzeichneten. Im Jahr 2024 stieg der Aktienkurs jedoch wieder deutlich an, mehr als eine Kursverdoppelung innerhalb von 12 Monaten, beflügelt durch die erfolgreiche Mondlandung und den NASA-Großauftrag. Anfang 2025 stand der Kurs allerdings erneut unter Druck: Der **zweite Lander (Mission 2 „Athena“) landete im März 2025 zwar ebenfalls auf dem Mond, kam jedoch wie sein Vorgänger in seitenliegender Position zum Stillstand und konnte sich nicht reaktivieren.
Dieser Rückschlag – man verfehlte eine vollständig kontrollierte Landung erneut – ließ die Aktie im März um über 20 % an einem Tag einbrechen. Insgesamt bleibt LUNR eine hochriskante “High Risk, High Reward” Aktie. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen 2024 und 2025 noch Verluste schreiben wird und frühestens 2026 in die Gewinnzone kommt (erwarteter Nettogewinn ~16 Mio. USD 2026). Gelingt es Intuitive, seine ehrgeizigen Pläne umzusetzen und weitere NASA-Milliardenaufträge tatsächlich in Umsatz zu verwandeln, hat die Aktie langfristig erhebliches Aufwärtspotenzial – Schätzungen zufolge könnte sich der Unternehmenswert binnen drei Jahren mehr als verdoppeln. Allerdings muss das Management hierfür neue Mittel auftreiben (das vorhandene Cash reicht nur knapp ein Jahr Betrieb), ohne die Aktionäre übermäßig zu verwässern.
Scheitern weitere Missionen oder bleiben Folgeaufträge aus, drohen weitere Kursrückschläge. Langfristig orientierte Anleger können auf einen Aufbau einer führenden Stellung im Mondsektor setzen, müssen aber extreme Kursschwankungen und die Abhängigkeit von Regierungsprojekten im Auge behalten. Insgesamt steht Intuitive Machines für eine spekulative Wachstumschance im Zukunftsmarkt Mond, mit entsprechend großen Chancen, aber auch beträchtlichen Risiken.
Rocket Lab Corporation (NASDAQ: RKLB)
Geschäftsmodell:
Rocket Lab ist ein integrierter Raumfahrtanbieter aus den USA/NZ, der vor allem für seinen Kleinträger Electron bekannt ist. Das Unternehmen bietet kommerziellen Raketenstart-Service an – insbesondere den Transport kleiner Satelliten in den Orbit – und hat sich hier seit 2018 als einer der weltweit führenden Anbieter etabliert (neben SpaceX’s Rideshare-Angeboten).
Darüber hinaus baut Rocket Lab ein zweites Standbein im Satelliten- und Raumfahrtsystem-Geschäft auf: Es produziert Satellitenkomponenten (Solarmodule, Reaktionsräder etc.), entwickelt Satellitenplattformen (Photon Bus) und betreibt Missionen im Kundenauftrag (z.B. die NASA-Mondmission CAPSTONE wurde mit Rocket Labs Photon realisiert). Künftig will Rocket Lab ein vollständiges Ökosystem anbieten: “Launch + Space Systems + On-Orbit Services” aus einer Hand, bis hin zum Betrieb einer eigenen Satellitenkonstellation.
Hierzu investiert die Firma derzeit stark in die Entwicklung eines neuen mittleren Trägers namens Neutron. Diese Rakete (geplant ~13 t Nutzlast in LEO, wiederverwendbar) soll ab ~2025 das Portfolio ergänzen und Rocket Lab Zugang zum größeren Launch-Markt verschaffen (inkl. Starts für Großkonstellationen, behördliche Missionen etc.), wo bisher vor allem SpaceX dominiert. Zusammengefasst beruht das Geschäftsmodell auf zwei Bereichen: Launcher-Betrieb (regelmäßige Kleinsatelliten-Starts als Einnahmequelle) und Produkte/Dienstleistungen für den Orbit (Satellitenbau, -betrieb und in Zukunft möglicherweise Datenservices durch eigene Satelliten). Diese Diversifikation ist ein Alleinstellungsmerkmal unter den Raumfahrt-SPACs, die oft nur ein schmales Fokusgebiet haben.
Fundamentale Bewertung:
Rocket Lab hat von allen betrachteten Unternehmen die größten aktuellen Umsätze und den fortgeschrittensten Geschäftsbetrieb. Im Jahr 2024 erzielte Rocket Lab einen Rekordjahresumsatz von 436 Mio. USD, was einer Steigerung um 78 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen führte 2024 insgesamt 16 Orbitalstarts mit Electron durch – ein neuer Höchstwert und eine Steigerung der Startfrequenz um 60 % gegenüber 2023. Damit ist Rocket Lab nach SpaceX der weltweit aktivste private Startanbieter.
Die Einnahmen stammen inzwischen mehrheitlich aus dem Geschäftsbereich Space Systems (Satellitenkomponenten und -missionen) und der Rest aus Launch Services. Trotz der starken Umsätze arbeitet Rocket Lab noch defizitär: 2023 betrug der Nettoverlust ca. 182 Mio. USD, was allerdings auf hohe F&E-Ausgaben (insb. für Neutron) zurückzuführen ist. Erfreulich sind die stetig steigenden Bruttomargen – zuletzt ~25–30 % – und die erfolgreiche Kostenkontrolle im Launch-Betrieb (der einzelne Electron-Start wurde dank höherer Frequenz effizienter).
Rocket Lab verfügt über einen soliden Auftragsbestand: Ende 2024 meldete die Firma neu gewonnene Aufträge im Wert von 450 Mio. USD für Launches und Space Systems, darunter Verträge für zukünftige Neutron-Starts. Die Bilanz ist für ein Raumfahrtunternehmen robust; Rocket Lab hatte durch den SPAC-Börsengang (~750 Mio. USD Einnahme) und Folgekapitalaufnahmen genügend Liquidität, um die Neutron-Entwicklung voranzutreiben. Allerdings musste das Management 2023 einmal kurzfristig Kapital beschaffen, nachdem ein Fehlstart den Aktienkurs drückte – dies zeigt, dass weitere Finanzierungsrunden möglich sind.
Insgesamt hat Rocket Lab ausgereiftere Fundamentaldaten als viele Wettbewerber: Es generiert signifikante Umsätze mit echten Kunden (kommerziell und staatlich), wächst schnell und investiert Gewinne bewusst in zukünftige Projekte. Der Weg zur Profitabilität ist absehbar, hängt jedoch vom erfolgreichen Eintritt in größere Marktsegmente (mittlere Trägerraketen, Regierungsaufträge) in den kommenden Jahren ab.
Wettbewerbsvorteile und Konkurrenzsituation:
Im Sektor der Kleinraketen ist Rocket Lab nahezu konkurrenzlos erfolgreich. Viele andere Start-ups mit Mikrolaunchern sind gescheitert oder haben Verzögerungen – etwa Astra (USA) stoppte Flüge nach Fehlschlägen, Virgin Orbit ging insolvent. In Europa kämpfen Firmen wie Rocket Factory Augsburg oder Isar Aerospace noch um ihren Erstflug. SpaceX bietet mit Falcon 9 Rideshare-Missionen zwar günstige Mitfluggelegenheiten, aber keine dedizierten Starts für kleine Nutzlasten; Rocket Lab füllt hier eine Nische, indem es flexible, zielgenaue Starts für Satelliten bis ca. 300 kg anbietet.
Dieses First-Mover-Standing im Small-Launch-Markt und eine Erfolgsbilanz von über 30 mission erfolgreichen Orbitalstarts verleihen Rocket Lab einen klaren Vorteil gegenüber Newcomern. Im Space-Systems-Geschäft konkurriert Rocket Lab mit Satellitenherstellern wie Surrey Satellite, Lockheed Martin (bei speziellen Auftragsmissionen) oder Terran Orbital. Durch strategische Zukäufe (Sinclair Interplanetary, PSC) hat Rocket Lab jedoch viele Schlüsseltechnologien inhouse und kann als Komplettanbieter auftreten – vom Komponentenbau bis zum Launch.
Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal ist die geplante Neutron-Rakete: Gelingt deren Entwicklung, tritt Rocket Lab in direkte Konkurrenz zu SpaceX’s Falcon 9, ULA’s Vulcan oder Blue Origins New Glenn im mittelgroßen Launcher-Markt. Das ist ambitioniert, denn SpaceX dominiert mit ~86 % Marktanteil (gemessen an beförderter Masse 2024) den globalen Launch-Markt. Neutron soll jedoch wiederverwendbar und kostengünstig sein, um hier mitzuhalten. Noch ist Rocket Lab ein relativ kleines Unternehmen im Vergleich zu Giganten wie SpaceX oder Arianespace, doch es genießt einen guten Ruf für Zuverlässigkeit im kleinen Segment und mischt durch Innovation (z.B. Raketenzweitstufen die als Satellit dienen – Photon) die Branche auf.
Die echte Bewährungsprobe im Wettbewerb steht mit Neutron bevor: Sollte Rocket Lab nach 2025 regelmäßig auch größere Satelliten starten können, würde es sich in die Reihe der führenden Trägeranbieter vorarbeiten. Bis dahin liegt der Fokus darauf, die Execution zu meistern – d.h. Electron-Launches weiterhin erfolgreich durchzuführen und die Neutron-Entwicklung ohne größere Verzögerungen voranzutreiben.
Wachstumschancen:
Rocket Labs Wachstumspotenzial ist vielseitig. Kurzfristig wächst das bestehende Launch-Geschäft organisch weiter: Die Nachfrage nach Kleinsatelliten-Starts bleibt hoch (z.B. für Erdbeobachtung oder technische Demonstrationen), was Rocket Lab ermöglicht hat, 2024 die Startfrequenz deutlich zu erhöhen. Mittelfristig zielt der größte Wachstumssprung aber auf den erfolgreichen Eintritt ins Medium-Lift Segment mit Neutron.
Dieses Vorhaben eröffnet Rocket Lab Zugang zu deutlich größeren Auftragsvolumina – etwa den Start von Teilkonstellationen (ein Neutron könnte mehrere Tonnen Kleinsatelliten in einem Start einsetzen) oder den Wettbewerb um staatliche Launch-Programme. Insbesondere die US-Regierung (US Space Force) hat neue Förderlinien (NSSL Phase 3, Lane 1) für mittelgroße Träger angekündigt, wobei die erste Auswahlrunde 2025 stattfinden soll.
Rocket Lab treibt Neutron mit Hochdruck voran, um rechtzeitig einen Erstflug vorweisen zu können und sich für diese Regierungsaufträge zu qualifizieren. Gelingt dies, winken langfristige Launch-Verträge für Militärsatelliten und NASA-Missionen, was das Wachstum stark ankurbeln würde. Parallel dazu expandiert das Space-Systems-Segment: Rocket Lab entwickelt neue Satellitenplattformen wie die 2025 vorgestellte “Flatellite”-Bus für den Massenbau von Konstellationen.
Damit könnte Rocket Lab perspektivisch eigene Satelliten-Konstellationen für Erdbeobachtung oder Kommunikation aufbauen und als Datenanbieter auftreten – ähnlich wie Planet Labs, jedoch mit dem Vorteil, die Raumfahrzeuge selbst zu starten und zu kontrollieren. Auch Kooperationen sind denkbar: 2024 erhielt Rocket Lab einen Studienvertrag für In-Orbit-Servicing (Satellitenbetankung etc.), was zukünftige Service-Einnahmen im Orbit ermöglichen könnte. Insgesamt hat Rocket Lab die Möglichkeit, vom reinen Launch-Anbieter zum voll integrierten Raumfahrtkonzern zu wachsen, der in verschiedenen Wertschöpfungsstufen Umsatz generiert.
Das Wachstumstempo der letzten Jahre (~50 %+ Umsatz p.a.) dürfte anhalten, solange Neutron plangemäß Fortschritte macht. Sollte Neutron allerdings deutlich verspätet kommen oder scheitern, könnte das Wachstum sich vorübergehend stark verlangsamen, da Rocket Lab dann im kleinen Launch-Segment an seine natürliche Umsatzgrenze stößt. Immerhin wird Electron pro Start nur ~7 Mio. USD erlösen, während Neutron pro Start ~50 Mio. USD generieren könnte – dieser Schritt in höhere Umsatzkategorien ist essentiell für langfristiges Wachstum.
Aktienausblick & Prognose:
Die Rocket Lab Aktie hat seit dem SPAC-Börsengang 2021 einiges an Volatilität erlebt, aber weniger extreme Ausschläge als manch anderes Raumfahrtunternehmen. Nach anfänglichem Hype fiel der Kurs 2022/23 deutlich unter den Ausgabepreis, stabilisierte sich jedoch 2023/24 im Bereich von 4–6 USD. Die Börse honoriert die starken Umsatzzuwächse – 2024 stieg der Aktienkurs parallel zum Umsatzwachstum – zeigt sich aber vorsichtig bezüglich der hohen Ausgaben für Neutron.
Entscheidend für die Aktie wird die Einhaltung des Neutron-Zeitplans sein. Offiziell peilt Rocket Lab den Erstflug von Neutron für H2 2025 an, was schon eine Verschiebung vom ursprünglichen Ziel Ende 2024 bedeutet. Branchenexperten sehen selbst diesen Termin teils skeptisch und halten eine weitere Verzögerung um 1–2 Jahre für möglichm. Sollte Neutron tatsächlich erst 2026/27 fliegen, müsste Rocket Lab entweder zusätzliches Kapital aufnehmen (geschätzt 300–600 Mio. USD werden für Neutron noch benötigt) oder seine Pläne drosseln – beides könnte temporär auf dem Aktienkurs lasten.
Andererseits bleibt Rocket Lab operativ auf Kurs: Das Kerngeschäft liefert beständig Ergebnisse, und das Management hat bisher einen guten Track Record in der Technik. Viele Analysten sehen Rocket Lab daher als “zweites SpaceX” im Kleinformat – mit langfristig beträchtlichem Wertsteigerungspotenzial, falls Neutron gelingt und der Konzern dann sowohl in kommerziellen als auch staatlichen Märkten Fuß fasst. Langfristige Anleger setzen hier auf ein bereits etabliertes Unternehmen mit realem Umsatz, das in den nächsten Jahren in eine neue Liga aufsteigen könnte. Die Aktie eignet sich allerdings nur für geduldige Investoren, da die kommenden 1–2 Jahre von hohen Investitionsausgaben und möglichen Programmrisiken (Testkampagnen, Regulatorik) geprägt sind.
Kurzfristig könnten Verzögerungen oder Testfehlschläge (z.B. beim neuen Archimedes-Triebwerk für Neutron) zu Kursrücksetzern führen. Langfristig dagegen würde ein erfolgreicher Eintritt von Neutron in den Markt Rocket Labs Bewertung erheblich steigern. Summa summarum ist Rocket Lab von den hier betrachteten Aktien fundamental am weitesten entwickelt, jedoch hängt die Aktienprognose stark an der Umsetzung des nächsten Wachstumsschritts (Neutron). Gelingt dieser, winkt eine Transformation zum großen Raumfahrtanbieter mit entsprechendem Upside im Aktienwert; misslingt er, bleibt Rocket Lab ein Nischenplayer mit begrenztem Wert, was der Markt mit verhaltenen Bewertungen quittieren dürfte.
AST SpaceMobile, Inc. (NASDAQ: ASTS)
Geschäftsmodell:
AST SpaceMobile (AST) verfolgt ein visionäres Geschäftsmodell in der Satelliten-Telekommunikation: Das Unternehmen baut eine Satelliten-Konstellation, die direkt mit handelsüblichen Mobiltelefonen auf der Erde kommunizieren kann. Ziel ist ein Weltraum-basiertes Mobilfunknetz, das mobile Breitbandverbindungen (4G/5G) über Satellit ermöglicht, ohne dass spezielle Satellitentelefone benötigt werden.
Dies würde Funklöcher schließen – überall auf der Welt, selbst in entlegensten Gebieten, sollen normale Smartphones Netzempfang bekommen, vermittelt über ASTs Satelliten. Technologisch setzt AST dafür auf extrem große, flache Phased-Array-Antennen an Bord seiner Satelliten (“BlueBird” genannt). Jeder dieser Satelliten entfaltet im Orbit eine Antenne von rund 900 m² Fläche (etwa 20 m x 30 m), die als größte je in LEO eingesetzte kommerzielle Antennen gelten. Dadurch können Signale stark gebündelt und empfindlich empfangen werden, was die direkte Kommunikation mit kleinen Mobilgeräten am Boden ermöglicht. Das Geschäftsmodell sieht vor, diese Weltraum-Mobilfunkkapazität in Partnerschaft mit bestehenden Mobilfunknetzbetreibern (MNOs) zu vermarkten.
AST hat bereits Kooperations- und Einnahmenteilungsvereinbarungen mit großen Telekomfirmen wie AT&T, Vodafone, Telefonica u.a., die künftig ASTs Satellitennetz nutzen wollen, um ihre Kunden auch außerhalb der Reichweite von Bodenstationen verbunden zu halten. Einnahmen sollen fließen, indem MNOs einen Teil ihrer Umsätze (aus z.B. Roaming oder Zusatzdiensten) an AST abtreten oder für Kapazitäten zahlen. Zusätzlich verfolgt AST Behörden- und Militärkunden: Die Technologie hat auch Anwendungen für Katastrophenkommunikation oder militärische Einheiten abseits der Infrastruktur.
Erste Verträge mit der US Space Force (Space Development Agency) wurden 2024/25 geschlossen (u.a. ein 43 Mio. USD Auftrag zur Demonstration spezialisierter Regierungsdienste). Insgesamt ist ASTs Geschäftsmodell das einer zukünftigen Infrastruktur-Betreiberin: Das Unternehmen wird die einzige globale Breitband-Mobilfunk-Satellitenflotte betreiben und Kapazität an Mobilfunkanbieter und staatliche Stellen vermieten.
Fundamentale Bewertung:
AST SpaceMobile befindet sich noch in einer frühen Phase ohne nennenswerte laufende Umsätze. Die Firma ging 2021 per SPAC an die Börse und akquirierte etwa 417 Mio. USD an Kapital, das seitdem in die Entwicklung der Satelliten investiert wird. Bis Ende 2022 hatte AST lediglich Ausgaben (F&E, Satellitenbau) – es gab praktisch keine Einnahmen. Erst im Jahr 2023 konnte AST erste Test-Meilensteine erreichen: Der Prototypensatellit BlueWalker 3 wurde 2022 in den Orbit gebracht und entfaltete erfolgreich sein riesiges Antennen-Array. Im Frühjahr 2023 gelang damit die weltweit erste Mobilfunk-Gesprächsverbindung direkt über Satellit – ein 4G-Telefonanruf mit einem normalen Smartphone (über das AT&T-Netz) konnte über BlueWalker 3 geführt werden. Außerdem wurden Datentransferraten bis zu 14 Mbit/s im 5G-Bereich im Orbit-Test erzielt.
Dies sind Proof-of-Concept-Leistungen, die das Vertrauen in die Technologie erhöhten. Entsprechend verzeichnete AST im Q1 2024 seine ersten Umsätze überhaupt: ca. 0,5 Mio. USD, resultierend aus einem Regierungsvertrag, der die Nutzung von BlueWalker 3 honorierte. Gleichzeitig schloss AST im Mai 2024 mit AT&T ein definitives Revenue-Sharing-Abkommen bis 2030, was die Aktie zeitweise um fast 70 % an einem Tag steigen ließ – ein Zeichen, dass Investoren die Monetarisierungsschritte aufmerksam verfolgen.
Trotz dieser Fortschritte muss betont werden: AST hat bis dato (Stand Mitte 2025) noch keine kommerziellen Dienste im Regelbetrieb. Die fundamentale Lage ist die eines Pre-Revenue-Unternehmens mit hohem Kapitalbedarf. Immerhin konnte AST seine finanzielle Basis jüngst stärken: Das Unternehmen meldete Ende Q3 2024 liquide Mittel von 519 Mio. USD – genug, um die erste Ausbaustufe der Konstellation zu finanzieren. Diese Mittel stammen aus Kombinationen von Eigenkapital (Investitionen strategischer Partner wie Vodafone, Folgeemissionen) und Fremdkapital: 2023/24 wurden z.B. neue Schulden über 115 Mio. USD aufgenommen, um die ersten Satelliten zu bauen.
ASTs Bilanz ist somit vorerst gesichert, aber die Cash-Burn-Rate ist hoch, da der Bau großer Satelliten und deren Launch pro Stück zig Millionen kostet. Fundamentale Qualität zeigt sich auch im immateriellen Bereich: AST hält über 1000 Patente und Patentanmeldungen auf seine Technologien, was einen gewissen Burggraben gegen Wettbewerber bedeutet. Zusammengefasst sind ASTs aktuelle Fundamentaldaten schwach (kaum Umsatz, hohe Verluste), jedoch durch eine solide Finanzierung und erfolgreiche Tests untermauert. Die eigentliche Bewährungsprobe wird sein, ob die Investitionen in reale wiederkehrende Umsätze umgewandelt werden können, sobald der kommerzielle Dienst startet.
Wettbewerb und Alleinstellungsmerkmale:
AST SpaceMobile beansprucht, das erste und einzige weltraumgestützte Mobilfunk-Breitbandnetz aufzubauen – ein echtes Alleinstellungsmerkmal. In diesem brandneuen Markt gibt es allerdings einige andere Ansätze: Das US-Startup Lynk Global testet ebenfalls Satelliten, die jedoch vorerst nur einfache SMS-Verbindungen direkt zu Handys ermöglichen (kein Breitband). Lynk ist deutlich kleiner und fokussiert auf Notfallkommunikation.
Ein weiterer potenzieller Mitbewerber ist SpaceX in Kooperation mit T-Mobile: SpaceX hat angekündigt, mit seinen Starlink-Satelliten der nächsten Generation ebenfalls direkte Handyverbindungen (anfangs für Textnachrichten) zu ermöglichen. Dieses Projekt steckt aber noch in der Entwicklung und adressiert vorerst schmalbandige Anwendungen. AST hat derzeit den technologischen Vorsprung, da BlueWalker 3 bereits Mobilfunktelefonie und Datenübertragung demonstriert hat, während Mitbewerber noch keine vergleichbaren Public-Demos vorweisen können.
Ein entscheidender Vorteil ASTs ist die starke Partnerschaft mit großen Mobilfunknetzbetreibern. Über 35 MNOs weltweit haben Absichtserklärungen oder Verträge mit AST, was impliziert, dass ASTs System in deren Netzwerke integriert wird. Dieser ecosystem lock-in gibt AST einen Marktzugang, den andere (z.B. SpaceX) erst mühsam aufbauen müssten. Natürlich konkurriert AST indirekt auch mit traditionellen Satellitenkommunikations-Anbietern (Inmarsat, Iridium) und neuen IoT-Konstellationen, doch diese bedienen in der Regel spezialisierte Endgeräte oder sehr niedrige Bandbreiten.
AST zielt dagegen auf den Massenmarkt der über 5 Milliarden Mobilfunknutzer, der bisher via Satellit unerreichbar war – das ist sein einzigartiges Marktversprechen. Risiken bestehen darin, dass z.B. technische Hürden doch größer sind als gedacht (Signalübertragung zuverlässig bei Handheld-Geräten, begrenzte Spektrumsressourcen) oder dass Regulierung zum Stolperstein wird (Frequenzzuweisungen in jedem Land, Interferenz mit terrestrischen Netzen).
Dennoch: Sollte AST erfolgreich sein, hätte es so gut wie keine direkte Konkurrenz auf absehbare Zeit, da die Eintrittsbarrieren (Technologie, Patente, Partnernetz) immens sind. Insofern ist AST SpaceMobile ein typisches “Moonshot”-Unternehmen: mit unvergleichlichem Alleinstellungsmerkmal, aber auch dem binary outcome – entweder es klappt und AST wird Marktführer eines neuen Segments, oder es scheitert technologisch/kommerziell.
Wachstumsaussichten:
Die Wachstumsperspektiven für AST sind enorm, aber alles hängt vom Übergang in die operative Phase ab. Der Plan des Unternehmens ist, ab 2025 schrittweise kommerzielle Dienste aufzunehmen. AST hat 2023/24 die ersten fünf kommerziellen Satelliten (BlueBird Block 1) gebaut. Diese wurden Ende 2024 in den Orbit gebracht und erfolgreich entfaltet. Mit 5 Satelliten kann AST bereits eine begrenzte Abdeckung bieten: zeitweilig Verbindungen in den meisten Teilen der gemäßigten Breiten (bis ca. 59° Nord/Süd). Die Geschäftsführung hat angekündigt, mit AT&T und Verizon in den USA bald einen Beta-Service zu starten, sobald die Testphase abgeschlossen ist.
Zwar wird das initiale Netz noch keine flächendeckende Dauerverbindung gewährleisten (jedes Gebiet wird nur zu bestimmten Zeiten einen der 5 Satelliten “über Kopf” haben), doch selbst ein intermittierender Dienst könnte erste zahlende Kunden anlocken – etwa im Bereich Schiff- und Flugverkehr, Outdoor-Tourismus oder für Notfälle. Langfristig plant AST ~90 Satelliten zu stationieren, um weltweit kontinuierliche 5G-Abdeckung aus dem All bereitzustellen.
Der Wachstumspfad ist also klar: von 5 Satelliten (Phase 1) zu ca. 20–30 Satelliten für globale Grundabdeckung (Phase 2) bis hin zum Vollausbau (Phase 3). Jeder Ausbau sollte die Nutzbarkeit und damit die Einnahmen exponentiell steigern. Dabei geht AST schrittweise vor und sicherte sich bereits Startkapazitäten für die nächsten Tranchen: So wurden Launch-Verträge mit SpaceX und Blue Origin abgeschlossen, um die zukünftigen Satelliten in den Orbit zu bringen.
Die Wachstumsaussichten sind im Erfolgsfall phänomenal: AST adressiert einen Billionen-Dollar-Markt (die globale Mobilfunkbranche). Selbst wenn nur ein Bruchteil der Mobilfunknutzer Satelliten-Back-up buchen oder MNOs ein paar Prozent mehr ARPU durch globale Abdeckung generieren, könnten AST jährlich Hunderte Millionen bis Milliarden USD umsetzen. Das Unternehmen rechnet vor, dass in ländlichen, unversorgten Gebieten weltweit etwa 5 Milliarden USD jährliches Umsatzpotenzial liegen, das via SpaceMobile erschlossen werden kann.
Zusätzlich besteht großes Potenzial im Behördenmarkt: Militär und Katastrophenschutz haben reges Interesse an einer resilienten, überall verfügbaren Kommunikation – ASTs jüngste Verträge mit der US-Verteidigung (Space Force) deuten hier zukünftiges Wachstum an, da ASTs Technik als Dual Use (zivil & militärisch) vermarktet wird. Allerdings sind die Wachstumsaussichten auch mit hohen Kosten verbunden: AST muss weiter investieren, um die Konstellation hochzufahren. Dies bedeutet voraussichtlich weitere Kapitalerhöhungen oder Partnerschaftsdeals in den kommenden Jahren.
Die Time-to-Market ist ein kritischer Faktor – AST hat einen Vorsprung, aber Konkurrenten wie SpaceX schlafen nicht. Jede Verzögerung (z.B. durch Fertigungsprobleme, die es gab – AST kämpfte 2023 mit Kostenüberschreitungen und Zeitplanproblemen bei der Produktion) könnte den Vorsprung schmälern. Kurzfristig dürfte ASTs Fokus darauf liegen, den Beta-Betrieb erfolgreich vorzuführen und zahlende Pilotkunden zu gewinnen. Gelingt dies in 2025, wäre das ein großer Validierungspunkt und dürfte dem Wachstumsschub den Weg ebnen.
Aktienprognose:
Die ASTS-Aktie hat bereits eine volatile Reise hinter sich. Nach dem SPAC-Listing pendelte der Kurs zunächst um 10 USD, fiel dann aber 2022 unter 5 USD, als sich Projektverzögerungen und hoher Cash-Bedarf zeigten. 2023 kam es zu einem Kurssprung, als die erfolgreichen BlueWalker-3-Tests (erster Satelliten-Handy-Anruf) bekannt wurden und AT&T seine Beteiligung vertiefte – die Aktie stieg zwischenzeitlich um 250 % im Jahresverlauf und überschritt kurzzeitig wieder die 10-USD-Marke.
Allerdings folgte Ende 2023 eine Korrektur, da klar wurde, dass noch erhebliche Zeit bis zu regelmäßigen Umsätzen vergeht. Insgesamt hängt der Aktienkurs stark an Meilensteinen und Newsflow: So schoss er im Mai 2024 um ~68 % nach oben nach Bekanntgabe des AT&T-Deals, fiel aber zeitweise zurück, als Kapitalerhöhungen angekündigt wurden.
Die Prognose für ASTS ist binary: Im positiven Szenario – die ersten 5 Satelliten funktionieren, Kunden sind zufrieden, weitere Satelliten werden finanziert – könnte ASTS sich zu einem Multiplikator entwickeln. Viele Anleger sehen AST als potenziell revolutionären Telekom-Player, was bei Erfolgen eine völlig andere Bewertung rechtfertigen würde (Marktkapitalisierung Mitte 2025 ca. 1,0 Mrd. USD – vergleichsweise gering gemessen am adressierten Markt).
Allerdings ist das Risiko entsprechend hoch: Sollte die Technik im großflächigen Betrieb nicht wie erhofft performen, oder die Kosten außer Kontrolle geraten, drohen drastische Verluste. Kurzfristig wird die Aktie vermutlich sprunghaft auf jeden Fortschrittsbericht reagieren – erfolgreiche ersten Verbindungen mit den neuen Satelliten, Beta-Service-Launch, etc., könnten Rallys auslösen, während etwaige technische Pannen (ein Satellit fällt aus, Verzögerung beim nächsten Batch) starke Abverkäufe bewirken würden.
AST hat angekündigt, dass 45 Satelliten für kontinuierliche US-Abdeckung nötig sind und 90 für globale. Das bedeutet, dass selbst nach dem Start der ersten Dienste enorme Erweiterungen nötig sind – was wiederum Finanzierung erfordert. Der CFO gibt sich optimistisch, dass genügend Unterstützung vorhanden ist, um diese Schritte zu gehen.
Für Anleger bleibt AST SpaceMobile eine Wette auf die Zukunft: Das Unternehmen steht an der Schwelle, echte Einnahmen zu erzielen. Wenn es diese Schwelle überschreitet und Wachstum zeigt, könnte ASTS einen langfristigen Aufwärtstrend einschlagen, der den Pionierstatus im “Space-Based Cellular”-Markt widerspiegelt. Bis dahin sollten Investoren aber mit extremer Volatilität und möglichen Rücksetzern rechnen. ASTS eignet sich nur für risikotolerante Anleger mit langem Atem, die vom enormen langfristigen Potenzial (globaler Mobilfunk aus dem All) überzeugt sind und bereit sind, Zwischentiefs auszusitzen.
Planet Labs PBC (NYSE: PL)
Geschäftsmodell:
Planet Labs ist ein Pionier im Bereich kommerzielle Erdbeobachtung aus dem All. Das US-Unternehmen betreibt die größte Konstellation von Beobachtungssatelliten der Welt – über 200 kleine Satelliten („Doves“ und „SuperDoves“) kreisen in niedriger Erdumlaufbahn und nehmen täglich Bilder der gesamten Landmasse der Erde auf. Planets Geschäftsmodell basiert auf dem Verkauf von Erdbeobachtungsdaten und -analysen auf Abonnementbasis. Kunden erhalten Zugriff auf tagesaktuelle Satellitenbilder ihrer Gebiete von Interesse sowie auf ein riesiges Archiv historischer Aufnahmen. Damit können Veränderungen auf der Erdoberfläche nahezu in Echtzeit verfolgt werden – ein einzigartiges Angebot, das Planet mit dem Slogan “Mapping the entire Earth, every day” bewirbt.
Hauptkunden sind Regierungen (Geheimdienste, Militär, z.B. für Aufklärung und Monitoring), Unternehmen (aus Landwirtschaft – Ernteüberwachung, Forstwirtschaft, Rohstoffsektor, Versicherungen – Schadensbewertung, etc.) sowie Wissenschaft & NGOs (Klimaforschung, Umweltüberwachung). Planet verkauft seine Daten über Plattformen und API-Zugänge; in jüngerer Zeit erweitert es das Angebot um Analyse-Dienstleistungen, indem es KI-gestützte Auswertungen der Bilddaten anbietet (z.B. automatische Detektion von Veränderungen, Objekterkennung).
Eine wichtige Entwicklung im Geschäftsmodell ist zudem die Kooperation mit anderen Satellitenbetreibern: Planet betreibt neben den vielen kleinen Doves auch einige höher auflösende Satelliten (SkySat, Pelican-Serie) und bündelt Daten unterschiedlicher Auflösung. Kürzlich wurde Planet ausgewählt, im Auftrag von US-Behörden auch Daten Dritter zu integrieren (Programm “LUNO” der NGA). Planet Labs ist als öffentliches Benefit Corporation (PBC) registriert, betont also neben Gewinn auch den gesellschaftlichen Nutzen – was sich in Projekten wie offenem Zugang für Klimaforscher oder Disaster-Mapping zeigt. Insgesamt ähnelt das Geschäftsmodell einem Software/Data-as-a-Service: kontinuierliche Bereitstellung von Daten und Insights aus dem All, mit wiederkehrenden Abonnementerlösen, statt einzelner Hardwareverkäufe.
Fundamentale Bewertung:
Planet Labs hat von allen betrachteten Firmen bereits die stabilsten laufenden Umsätze. Im Geschäftsjahr 2025 (bis 31. Jan 2025) erzielte Planet einen Rekordjahresumsatz von 244,4 Mio. USD, eine Steigerung um 11 % gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum hat sich zuletzt etwas verlangsamt (zuvor +46 % im GJ 2023), was das Management auf längere Sales-Zyklen bei Großkunden und eine Umstellung der Vertriebsstrategie zurückführt.
Wichtig hervorzuheben: Planet erwirtschaftet einen Großteil seiner Umsätze als wiederkehrende Abo-Erlöse – im Q4 FY25 waren 97 % des gebuchten Auftragsvolumens jährlich wiederkehrend. Dies verleiht dem Geschäftsmodell eine gewisse Planbarkeit. Zudem verfügt Planet über eine breite Kundenbasis: Ende FY2025 zählte man 976 aktive Kunden, von Raumfahrtagenturen über Großkonzerne bis hin zu Startups.
Die Bruttomarge hat sich stetig verbessert und lag im letzten Quartal bei knapp 60 %, was für ein Datenunternehmen solide ist (zeigen die hohen Fixkosten für den Satellitenbetrieb doch Wirkung in Skaleneffekten). Dennoch ist Planet insgesamt noch nicht profitabel: Das Unternehmen investiert weiterhin in den Ausbau seiner Satellitenflotte und seiner Software-Plattform.
Auf EBITDA-Basis nähert sich Planet jedoch der Gewinnschwelle – im FY2025 gelang erstmals ein positives adjusted EBITDA in einem Quartal. Die Aufwendungen (v.a. F&E und Vertrieb) werden also zunehmend von den Einnahmen gedeckt. Planet hat keine nennenswerten Schulden und Ende 2024 noch über 300 Mio. USD an liquiden Mitteln, was aus dem SPAC-Erlös und Folgeinvestitionen stammt – genug Puffer, um bis zur geplanten Profitabilität zu kommen.
Ein bedeutender Indikator der fundamental hohen Nachfrage nach Planets Leistungen ist der Auftragsbestand (Backlog/RPO): Dieser schnellte im letzten Jahr auf knapp 500 Mio. USD hoch, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Gründe dafür sind einige Großabschlüsse, etwa ein Vertrag mit SKY Perfect JSAT (Japan) über 230 Mio. USD. Planet wird für diesen Auftrag eine neue hochauflösende Satellitenkonstellation (Pelican) liefern oder die Daten daraus exklusiv bereitstellen – ein Novum, das zeigt, wie Planet auch als Space Infrastructure-Partner auftritt. Insgesamt sind Planets Fundamentaldaten für ein NewSpace-Unternehmen relativ reif: Es gibt verlässliche Umsätze, steigende Margen, einen diversifizierten Kundenstamm und eine Strategie, um in absehbarer Zeit profitabel zu werden. Die Kehrseite ist, dass das Wachstum nicht mehr exponentiell ist, sondern sich auf ~10–20 % jährlich eingependelt hat, was am Markt teilweise unter den Erwartungen lag.
Wettbewerb und Alleinstellungsmerkmale:
Planet Labs agiert in einem konkurrenzintensiven Umfeld der kommerziellen Fernerkundung. Wichtigster Mitbewerber ist Maxar Technologies (vormals DigitalGlobe), der traditionell hochauflösende Satellitenbilder (bis 30 cm Auflösung) liefert und vor allem Militärkunden bedient. Allerdings hat Maxar (nach einer Übernahme 2023 nicht mehr börsennotiert) nur eine kleine Flotte großer Satelliten, die nur alle paar Tage einen Ort abbilden können.
Planets Alleinstellungsmerkmal ist hier die tägliche globale Abdeckung mit mittlerer Auflösung (~3–5 m) – kein anderer Anbieter hat eine derart hohe Revisit-Rate. Daraus ergibt sich ein komplementäres Verhältnis: Viele Kunden nutzen Planet für die hohe Aktualität und Maxar (oder andere) für Detailaufnahmen bei Bedarf.
Weitere Wettbewerber sind BlackSky (USA), das mit ~14 kleineren Satelliten sehr häufige Aufnahmen einzelner Hotspots in ~1 m Auflösung anbietet, und Spire Global (USA), das allerdings primär auf Wettermessdaten und Schiff/Flug-Tracking spezialisiert ist. In Europa tritt Airbus mit den SPOT und Pleiades-Satelliten auf (ähnlich Maxar). Planets Wettbewerbsvorteil liegt in seinem Vorsprung bei der Anzahl der Satelliten und dem riesigen Bildarchiv. Über die letzten 5–7 Jahre hat Planet quasi ein Bildgedächtnis der Erde aufgebaut – ein Datenschatz, den Konkurrenten so nicht reproduzieren können ohne ähnliche Flotten und Jahre an Zeit.
Zudem hat Planet früh auf Cloud-Plattform und APIs gesetzt, um Kunden den Datenzugriff zu erleichtern (während ältere Anbieter oft noch Bildprodukte „per Bestellung“ liefern). Planets Wandel hin zu Analytics (GeoAI) ist ebenfalls ein Versuch, sich abzusetzen: Anstatt nur Rohbilder zu verkaufen, liefert Planet Insights wie „Welches Feld wurde geerntet?“ oder „Wo entstehen neue Gebäude?“ mithilfe von KI. Das bewegt das Unternehmen in Richtung End-to-End-Lösungen, wo es gegen Softwarefirmen auftritt, aber zugleich seine eigene proprietäre Datenquelle hat. Ein Risiko für Planet ist, dass Tech-Giganten wie Google oder Amazon in den Markt drängen könnten – Google hatte einst mit Terra Bella selbst Satelliten betrieben, verkaufte diese aber 2017 ironischerweise an Planet. Stattdessen kooperiert Google nun mit Planet (Google Earth Engine nutzt Planets Daten).
Diese Kooperationen zeigen auch, dass Planet eher Partner als Gegner für Big-Tech sein kann. Zusammengefasst bleibt Planets USP die Kombination aus Frequenz (tägliche Bilder), Breite (ganze Erde) und Datenplattform. Kein anderer Anbieter deckt diese drei Dimensionen gleichzeitig so ab. Das garantiert zwar keinen Alleingang – in Nischen können z.B. SAR-Satelliten (Radar) oder hochauflösende Kameras mehr bieten – aber positioniert Planet als Marktführer für moderate Auflösung mit hoher Aktualität, was für Anwendungen wie landwirtschaftliche Indizes oder schnelle Katastrophenhilfe entscheidend ist.
Wachstumsaussichten:
Planet Labs hat nach Jahren des „Landgrabbing“ (Satelliten aussetzen, Markt etablieren) nun den Fokus auf nachhaltiges Umsatzwachstum gelegt. Die kurzfristigen Wachstumschancen kommen zum einen aus neuen Vertikalen: Planet hat seinen Vertrieb nach Branchen organisiert (Landwirtschaft, Verteidigung, Forst, Kartographie etc.), um gezielt Lösungen statt nur Daten anzubieten. Man erwartet, dadurch größere Vertragsabschlüsse je Kunde zu erzielen.
Zum anderen wird das Produktportfolio weiterentwickelt: Planets neue Pelican-Satelliten (hochauflösend ~30–50 cm, schnelle Revisit) und Tanager-Satelliten (Hyperspektral, in Kooperation mit NASA) versprechen neue Datenebenen, die man Kunden zusätzlich verkaufen kann. Ein Highlight ist der erwähnte 230 Mio. USD Vertrag mit SKY Perfect JSAT – dieser sieht vor, dass Planet mehrere Pelican-Satelliten für den japanischen Partner baut und betreibt, wodurch Planet quasi zum Auftragsfertiger und Datenlieferant wird.
Solche Deals weisen auf ein zukünftiges Wachstum als Infrastruktur-Dienstleister hin. Zudem hat Planet in den USA einen mehrjährigen IDIQ-Vertrag (“EOCL”/NGA LUNO) gewonnen, der bis zu 300 Mio. USD an Abrufen bedeuten könnte. Hierdurch dringt Planet stärker in den Regierungsmarkt vor, der bislang von Maxar dominiert wurde. Wachstumspotenzial gibt es weiterhin international: Planet expandiert in Asien und Lateinamerika, wo Erdbeobachtung für Landwirtschaft, Stadtplanung und Klimaschutz an Bedeutung gewinnt.
Langfristig könnte Planet von Mega-Themen profitieren: Klimawandel-Adaptation (Überwachung von Wäldern, Eisschilden, Emissionen), ESG-Reporting (Unternehmen beobachten Lieferketten via Satellit) oder autonome Fahrzeuge (aktuelle Karten). Planet positioniert sich bewusst als Datenplattform, auf der Partner eigene Apps entwickeln können – ein Schritt, der das Ökosystem und damit indirekt den Umsatz erweitern würde (ähnlich einem App-Store Modell für Geodaten).
Wichtig ist allerdings, dass Planet sein Wachstum profitabel gestaltet. Das Management hat das Ziel ausgegeben, bis Kalenderjahr 2025 Cashflow-positiv zu sein, was vermutlich moderate Ausgaben voraussetzt. Daher wird das Wachstum nicht um jeden Preis forciert – man verzichtet z.B. auf unprofitable Projekte. Die Wachstumsraten dürften somit eher im vernünftigen zweistelligen Bereich bleiben als wieder Richtung 50 % p.a. zu springen. Dennoch, angesichts des gewaltigen unerschlossenen Marktes für tägliche Erdbeobachtung (viele potenzielle Kunden sind sich der Möglichkeiten noch gar nicht bewusst) hat Planet Labs auf Sicht von 5–10 Jahren viel Luft nach oben.
Es könnte auch Übernahmefantasie ins Spiel kommen: Größere Defense-Konzerne oder Tech-Unternehmen könnten Interesse haben, Planet zu erwerben, was für Aktionäre einen schnellen Wertzuwachs brächte. Planet selbst verfolgt aber offensichtlich die Strategie, eigenständig zu bleiben und organisch zu wachsen.
Aktienausblick & Prognose:
Die Planet Labs Aktie (PL) ist seit dem Börsengang Ende 2021 überwiegend enttäuschend verlaufen. Nach dem SPAC-Merger notierte sie um 10 USD, fiel aber bis 2023 in den Bereich von 4–5 USD. Gründe waren u.a. die allgemeine Marktskepsis gegenüber verlustreichen NewSpace-Firmen und eben das abnehmende Wachstumstempo.
Trotz anhaltend guter operativer Ergebnisse gelang es Planet nicht, große Begeisterung am Markt zu entfachen – möglicherweise, weil die Firma bereits relativ vorhersehbare Umsätze hat und keine spektakulären Sprünge wie z.B. AST SpaceMobile in Aussicht stellt. Allerdings hat PL zuletzt Zeichen von Bodenbildung gezeigt, insbesondere nachdem bekannt wurde, dass Planet die Profitabilität in Reichweite hat (Adj. EBITDA positiv).
Die Börse honoriert auch die großen Vertragsabschlüsse (JSAT, NGA): Diese haben dem Vertrauen in Planets Geschäftsmodell gut getan. Aus Bewertungs-Sicht erscheint Planet Labs mit ~1 Mrd. USD Marktkap. (Mitte 2025) moderat bewertet, wenn man bedenkt, dass der Jahresumsatz bereits ~250 Mio. USD erreicht und weiter wächst. Sollte Planet in den nächsten 1–2 Jahren tatsächlich den Schritt zum positiven Cashflow schaffen, könnte die Aktie neu bewertet werden – hin zu einem Software/Data-Unternehmen-Multiple statt eines SPAC-Discounts. Kurzfristig bleibt der Kurs aber wohl seitwärts geprägt, da dem moderaten Wachstum wenig kurstreibende Impulse innewohnen.
Mögliche Katalysatoren könnten sein: ein Quartal mit plötzlich wieder beschleunigtem Wachstum (z.B. durch einen fetten Regierungsauftrag) oder Fusionsspekulationen. Auf der Risikoseite sollte man beobachten, ob Planet seine Kosten im Griff behält – jüngst wurde ein Stellenabbau durchgeführt, um effizienter zu werden. Falls das Marktumfeld sich verschlechtert (z.B. Budgetkürzungen bei Behörden oder Zurückhaltung der Agrarindustrie bei Ausgaben), könnte das die Aktie weiter drücken.
Langfristig bietet Planet Labs aber ein relativ defensives NewSpace-Investment: Das Unternehmen ist etabliert, wirkt finanziell solide und ist weniger binär riskant als etwa ein Launch-Startup. Die Wachstumsaussichten sind nicht exponentiell, aber stetig, was aus Investorensicht auf Dauer solide Renditen ermöglichen könnte, sofern die Bewertung noch Spielraum lässt. In der Branchenlandschaft hebt sich Planet dadurch hervor, dass es tatsächlich ein funktionierendes Geschäftsmodell mit wiederkehrenden Einnahmen hat – die Aktie reflektiert damit eher ein „Growth-Value“-Profil im Space-Sektor, im Gegensatz zu hochspekulativen Titeln ohne Umsatz.
Zusammenfassend ist die PL-Aktie ein mittel- bis langfristiges Spiel auf die zunehmende Bedeutung von Geodaten; bei Erfolg winken keine explosionsartigen Gewinne, aber ein kontinuierlicher Wertzuwachs und potenziell auch strategisches Interesse durch größere Marktteilnehmer.
ispace Inc. (TSE: 9348)
Geschäftsmodell:
ispace ist ein japanisches Raumfahrtunternehmen, das sich auf Mondmissionen und lunare Dienstleistungen konzentriert. Ähnlich wie Intuitive Machines strebt ispace an, Nutzlasten für Kunden zur Mondoberfläche zu transportieren. Das Unternehmen entwickelt dafür eigene kompakte Mondlander in seiner HAKUTO-R-Programmlinie.
Zusätzlich hat ispace langfristige Pläne im Bereich Ressourcenerschließung: Perspektivisch will es Technologien für das Auffinden und Nutzen von Mond-Ressourcen (z.B. Wassereis) anbieten. Kurzfristig liegt der Fokus jedoch auf dem Etablieren von regelmäßigen Mondtransportmissionen. ispace gliedert sein Mondprogramm in Missionsserien: Mission 1 (Testlandung), Mission 2 (erster operativer Lander mit Kundennutzlasten und eigenem Rover), Mission 3 usw.
Für diese Missionen akquiriert ispace Kunden weltweit – Universitäten, Firmen oder Agenturen, die Experimente auf dem Mond platzieren wollen. Beispielsweise wird in Mission 2 ein ultrakleiner Rover mitgeführt, der im Auftrag der luxemburgischen Tochter und teils für die NASA Regolith-Proben sammeln soll. ispace positioniert sich als günstiger, flexibler “Moon Delivery Service”.
Anders als Intuitive konzentriert ispace sich aber nicht nur auf NASA-Aufträge; es sucht Kunden global, besonders in Japan, Europa (es gibt Niederlassungen in Luxemburg) und dem asiatischen Raum. Unterstützt durch Japans Regierung möchte ispace quasi zum nationalen Champion für Mondservices aufsteigen, der Japan Zugang zum Mond verschafft, parallel zum Artemis-Programm der USA. Einnahmen erzielt ispace aktuell aus Auftragsentwicklungen und Payload-Verträgen. So ist das Unternehmen z.B. Teil eines internationalen Teams (geführt von Draper, USA), das von der NASA beauftragt wurde, 2026 eine Fracht zur Mondrückseite zu liefern – ispace stellt dafür den Lander.
Solche Beteiligungen sichern mittelbar US-Gelder. Zudem fließen Fördermittel der japanischen Regierung (Space Innovation through Partnership and Co-creation, o.ä. Programme) in ispace. Zukünftig könnte das Geschäftsmodell um In-situ Services erweitert werden: z.B. Betrieb von Mond-Rovern, die für Kunden prospecting betreiben, oder Transport von Gütern zwischen Mondorbit und Oberfläche. Im Kern aber ist ispace zurzeit vor allem ein Mondlande-Dienstleister auf Vertragsbasis.
Fundamentale Bewertung:
ispace hat bisher geringe Umsätze und hohe Entwicklungskosten, wie typisch in dieser Branche. Das Unternehmen ist jedoch bereits börsennotiert (Tokyo Stock Exchange Growth Market) und veröffentlicht finanzielle Kennzahlen. Im Ende März 2024 abgeschlossenen Geschäftsjahr erzielte ispace einen Umsatz (Net Sales) von 4,743 Mrd. ¥ (ca. 34 Mio. USD). Dieser Erlös war deutlich höher als im Vorjahr, da ispace Zahlungen für die nahezu abgeschlossene Mission 1 sowie Anzahlungen für Mission 2 und 3 verbuchen konnte.
Gleichwohl war auch 2023/24 ein Verlustjahr – das Unternehmen investiert stark in Entwicklung und Mitarbeiter (über 200 Angestellte weltweit). Ein Sonderfaktor beeinflusste das Ergebnis: Durch Wechselkursbewegungen (starker Yen in Q4) fiel der Jahresverlust etwas höher aus als prognostiziert. Die finanzielle Lage von ispace ist insofern herausfordernd, als jede Mondmission dreistellige Millionenbeträge in Yen kostet – Mission 1 z.B. wurde jahrelang durch Venture Capital und Partner (wie Suzuki, IHI) finanziert. Der Börsengang im April 2023 war ein Erfolg und spülte rund 6 Mrd. ¥ in die Kasse.
Bemerkenswert: Bei der IPO wurde ispace zunächst mit 20 Mrd. ¥ bewertet, aber die enorme Nachfrage ließ den Aktienkurs am ersten Handelstag um +373 % hochschießen. Damit konnte ispace zu sehr günstigen Konditionen Kapital aufnehmen. Allerdings hatte die Euphorie einen Dämpfer erlitten, als Mission 1 wenige Tage später fehlschlug – der Aktienkurs sackte um den Börsenfeiertag herum um ~50 % ab, teils Limit-Low an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
ispace gelang es aber, das Vertrauen japanischer Investoren weitgehend zu halten; wichtige Anteilseigner (etwa Industriekonsortien) blieben engagiert, und die japanische Regierung stellte 2023 einen Space Innovation Fund auf, der Firmen wie ispace unterstützen kann. Insgesamt kann man ispaces fundamentale Qualität als im Aufbau begriffen beschreiben: Es gibt erstmalig Umsatz aus einem realisierten Projekt, die Pipeline für kommende Missionen ist mit zahlenden Nutzlastkunden gefüllt, und die Firma profitiert von starker Heimatmarkt-Unterstützung.
Gleichzeitig hat ispace noch keine Erfolgsbilanz vorzuweisen (siehe Fehlschläge unten) und verbraucht kontinuierlich Kapital, sodass die Profitabilität in ferner Zukunft liegt. Positiv ist, dass ispace bereits gewisse Skaleneffekte anstrebt: Viele Komponenten aus Mission 1 werden für Mission 2 recycelt, was Kosten sparttechcrunch.com. Außerdem hat man früh globale Präsenz aufgebaut (Niederlassungen in den USA und Europa), um Kunden und Talente anzuziehen. Dennoch bleibt die fundamentale Solidität gering, bis ispace beweisen kann, dass sein Service zuverlässig funktioniert und regelmäßig Erträge bringt.
Wettbewerb und Besonderheiten:
ispace bewegt sich in einem sehr exklusiven Wettbewerbsfeld der privaten Mondtransportunternehmen. Die Hauptkonkurrenten sind hier insbesondere Intuitive Machines und Astrobotic in den USA, die beide ebenfalls Lander entwickeln und NASA-Aufträge haben. Daneben mischen teils Rüstungsriesen (Lockheed Martin plante mit GM ein Mondfahrzeug) oder spezialisierte Startups (z.B. Firefly mit Blue Ghost Lander, Masten Space – allerdings insolvent) mit. ispace konnte sich als einziger nicht-amerikanischer Akteur mit eigenem Lander profilieren, was ihm in Europa und Asien Aufmerksamkeit und Partnerschaften einbringt.
Beispielsweise wird Mission 2 Nutzlasten aus Kanada, Japan und Europa tragen – eine Diversifizierung, die US-Konkurrenten weniger haben (diese konzentrieren sich stark auf NASA). Ein Alleinstellungsmerkmal ispace’s ist auch die enge Verzahnung mit Japans nationaler Raumfahrtstrategie. Die japanische Regierung hat explizit Unterstützung für kommerzielle Mondmissionen zugesagt, und ispace gilt als Vorzeigeunternehmen dieser Bemühungen. So ist ispace involviert in gemeinsame Projekte mit JAXA (etwa ein ultraleichter Rover) und Teil von internationalen Konsortien (mit Draper für NASA).
Das heißt, ispace fungiert gewissermaßen als Japans Antwort auf SpaceX/Intuitive – was ihm Zugang zu politischen Ressourcen und potenziellen zukünftigen Regierungsaufträgen sichern könnte (z.B. logistische Dienste für japanische Mondbasen, sollte es solche Pläne geben). Technologisch ist ispace’s Lander vergleichbar mit dem von Intuitive (Nutzlastkapazität einige Kilogramm, strukturell kompakt). ispace legt Wert auf modulare Erweiterbarkeit – künftige Lander sollen größer werden können.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: ispace integriert eigene Rover in seine Missionen. In Mission 2 wird ein 8 cm kleines zweirädriges Roverchen (SORA-Q, in Kooperation mit Takara Tomy) sowie ein etwas größerer Rover aus ispace’s europäischer Niederlassung mitfliegen. Damit demonstriert ispace Fähigkeiten über die reine Landung hinaus (mobil auf der Mondoberfläche). Diese End-to-End-Lösung Mondlandung + Rover kann für wissenschaftliche Kunden attraktiv sein. Allerdings hat ispace momentan mit negativen Referenzen zu kämpfen: Beide bisherigen Landeversuche sind gescheitert (siehe unten), während Intuitive Machines zumindest auf dem Mond aufgesetzt hat (wenn auch unsauber).
Das heißt, im engeren Wettbewerb um neue Aufträge muss ispace erst beweisen, dass es erfolgreich landen kann. In der globalen Perspektive ist ispace’s Konkurrenz auch staatlicher Natur: Mondlandungen werden weiterhin primär von nationalen Agenturen durchgeführt (China, Indien hatten zuletzt erfolgreiche Missionen). ispace konkurriert indirekt mit diesen staatlichen Programmen, muss aber gleichzeitig mit ihnen kooperieren (z.B. Transportlücken füllen, wo Agenturen keine eigenen Lander haben).
Insgesamt bringt ispace eine kulturelle Vielfalt ins Feld (japanisches Engineering plus internationales Team), die als Stärke gesehen werden kann. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob ispace aus seinen Fehlschlägen lernt und ein Alleinstellungsmerkmal wie “most reliable commercial lander” entwickeln kann – noch ist es nicht so weit, doch das Durchhaltevermögen (Resilienz) zählt hier ebenso, wie der Name ihres zweiten Landers andeutet.
Wachstumsaussichten & Prognose:
ispace’s Wachstum hängt zunächst schlicht davon ab, erstmals eine erfolgreiche Mission zu vollbringen. Das Management bezeichnete 2024/25 als das „Jahr, in dem das kommerzielle Mondgeschäft beginnt“. Tatsächlich häufen sich weltweit Mondmissionen, und die Nachfrage nach Mondtransport könnte stark anziehen – wenn verlässliche Anbieter vorhanden sind.
ispace hat aktuell mehrere Missionen in Planung: Mission 2 (Lander „Resilience“) startete Ende 2024 und sollte im ersten Halbjahr 2025 landen. Mission 3 ist für 2026 angesetzt (im Rahmen des Draper-NASA-Auftrags zur Mondrückseite), und weitere Missionen bis mindestens Mission 7 sind konzeptionell vorgesehen. Es gibt also einen Fahrplan für jährliche oder zweijährliche Flüge. Sollte ispace eine Landung gelingen, werden die Wachstumsaussichten sprunghaft steigen: Neue Kunden – Universitäten, Raumfahrtagenturen ohne eigene Lander, kommerzielle Forschungsteams – würden vermutlich Verträge für zukünftige Missionen abschließen.
ispace rechnet intern mit einer Umsatzverdopplung im kommenden Geschäftsjahr, was darauf hindeutet, dass Zahlungen für Mission 2 und 3 fällig werden und evtl. neue Deals für „Mission 4“ (ursprünglich als Mission 6 bezeichnet) beginnen. Langfristig könnte ispace vom Artemis-Boom und Japans Artemis-Beteiligung stark profitieren: Japan möchte eigene Astronauten zum Mond schicken und Mondbasen errichten – ispace könnte hier als kommerzieller Zulieferer (z.B. für Fracht oder Bauleistungen) auftreten.
Zudem gibt es Pläne für Mondorbit-Infrastruktur (Gateway) und -Erkundung (Rover), wo ispace sich bereits positioniert (z.B. Konzeptstudien für das ISRU – In-Situ Resource Utilization). Wachstum könnte auch aus internationalen Partnerschaften kommen: Ähnlich wie Planet Labs das Modell “Build/Operate for partner” fährt (siehe JSAT), könnte ispace für andere Länder Mondmissionen als Service durchführen. Ein Beispiel: Die VAE haben den Rashid-Rover bei ispace Mission 1 mitfliegen lassen – solche Aufträge könnten zunehmen (Stichwort: „Mondmission as a service“ für Länder ohne eigenes Landegerät).
Voraussetzung all dessen bleibt aber: Credibility through success. ispace muss zunächst das Vertrauen zurückgewinnen, dass es sicher landen kann. Nach zwei Fehlschlägen in Folge (April 2023 und Juni 2025) wird vermutlich eine Pause zur Fehleranalyse eingelegt. Die jüngste Mission 2 scheiterte trotz Software-Updates wieder an einem Problem mit der Höhenmessung und Bremssteuerung. Das legt nahe, dass ispace erhebliche Anpassungen vornehmen muss, bevor es weitergeht. Dies kann die Wachstumspläne etwas verzögern.
Das Unternehmen ist jedoch finanziell nicht akut gefährdet – laut CFO besteht weiterhin ausreichende Unterstützung durch Investoren und Partner, um die nächsten Schritte zu gehen. Sollte ispace diese technische Talsohle durchschreiten, könnten ab 2026 regelmäßige Missionsdurchläufe gelingen. Dann würde das Umsatzwachstum exponentiell anziehen, da jeder gelandete Lander neue Meilensteine und Folgeaufträge generiert. In Summe sind die Wachstumschancen von ispace beträchtlich, denn der Mond-„Markt“ befindet sich erst am Anfang (NASA alleine will in den nächsten Jahren Dutzende Mond-Nutzlasten senden). Als einer der wenigen Anbieter hat ispace hier ein Ticket, sofern es den Sprung vom Experiment zum verlässlichen Anbieter schafft.
Aktienprognose:
Die ispace-Aktie in Tokio hat exemplarisch gezeigt, wie eng Freud und Leid im NewSpace-Bereich beieinander liegen. Nach dem IPO im April 2023 mit spektakulärer Kursvervielfachung (siehe oben) stürzte der Kurs bei Bekanntwerden des Lander-Crashs schnell ab – an einem Tag um ~30 %, insgesamt halbierte sich der Wert innerhalb weniger Tage. In den folgenden Monaten pendelte der Kurs, getrieben von Hoffnungen auf den nächsten Landeversuch.
Anfang Juni 2025 fand dieser zweite Landeversuch (Mission 2 „Resilience“) statt – und schlug erneut fehl. Wieder reagierte der Markt panisch: Die Aktie blieb am Tag nach der Fehllandung vom Handel ausgesetzt (wegen massivem Abgabedruck) und raste auf den Tageslimit-Verlust von -29 % zu. Dabei ist ispace mit rund 80 Mrd. ¥ Marktkapitalisierung (nach dem Absturz ~550 Mio. USD) noch immer hoch bewertet relativ zum Fehlen eines Erfolgsnachweises.
Die Prognose für ispace’s Aktie bleibt damit höchst spekulativ. Kurzfristig ist das Vertrauen schwer erschüttert – womöglich wird der Kurs noch weiter absacken, da nun mindestens einige Jahre ohne erfolgreichen Abschluss ins Land gehen, bevor ein erneuter Versuch startet. Viel wird davon abhängen, wie ispace und seine Geldgeber die Lage managen: Sollte es gelingen, das Unternehmen mit neuem Kapital oder staatlicher Förderung über Wasser zu halten und an Mission 3 (2026) festzuhalten, könnte ein erneuter alles-oder-nichts-Moment kommen.
Gelingt dann der Durchbruch (erste Landung), hätte die Aktie enormes Erholungspotential. Ein pessimistisches Szenario ist jedoch, dass nach zwei Fehlschlägen kein dritter Versuch finanziert wird – dann wäre ispace im Grunde am Ende und die Aktie würde ausbluten. Der CFO betont zwar, dass keine unmittelbare finanzielle Not besteht, aber Investoren werden Ergebnisse sehen wollen. Langfristig könnte ispace bei erfolgreicher Wende durchaus wieder aufblühen: Japan steht voll hinter dem Artemis-Programm, und eine erfolgreiche heimische Mondfirma würde davon enorm profitieren.
In diesem Fall – sollte ispace z.B. 2026 doch noch landen und dann in Mondbauprojekte eingebunden werden – könnte die Aktie ein Comeback erleben, mit Kursen weit über IPO-Niveau. Doch derzeit ist das Vertrauensdefizit groß. Relative Einschätzung: ispace ist von allen betrachteten Aktien wohl die risikoreichste – sie hängt an einem seidenen Faden des Erfolgs der nächsten Mission. Entsprechend gleicht die Aktienprognose eher einem Binary Option-Charakter: entweder drastische Wertsteigerung bei Durchbruch oder weiterer Absturz bei erneutem Scheitern.
Wer in ispace investiert, muss absolut risikofreudig sein und an die Vision eines florierenden kommerziellen Mondsektors glauben, in dem ispace als asiatischer Hauptakteur überlebt. Immerhin, die Unterstützung im Hintergrund (u.a. von mächtigen Handelshäusern und der Regierung) erhöht die Chance, dass ispace noch weitere Chancen bekommt. Summa summarum sollte die Kursentwicklung in den kommenden Quartalen sehr newsgetrieben bleiben – erfolgreiche Tests, neue Partnerschaften oder Förderzusagen könnten Zwischenerholungen bringen, doch substanzielle Aufwärtstrends sind wohl erst im Erfolgsfall einer Mission möglich. Andernfalls droht ispace ein Schattendasein bzw. eine Übernahme durch staatliche Initiativen, was für Aktionäre ebenso unattraktiv wäre.
Zusammenfassung und Vergleich der Aktien
Die fünf analysierten Raumfahrt-Aktien decken unterschiedliche Segmente der NewSpace-Industrie ab und weisen jeweils spezifische Chancen und Risiken auf:
Raumfahrt Aktien
Unternehmen | Fokus | Stärken | Risiken | Charakter |
Intuitive Machines | Mondservices & Infrastruktur | NASA-Partner, erste Mondlandung, große Aufträge | Technikrisiken, Kapitalbedarf, Abhängigkeit von NASA | High Risk – High Reward |
Rocket Lab | Launcher & Satellitensysteme | Bereits hohe Umsätze, starkes Wachstum, Neutron-Potenzial | Abhängigkeit vom Neutron-Erfolg, Investitionsbedarf | Growth + Value Play |
AST SpaceMobile | Satelliten-Mobilfunknetz | Großer adressierter Markt, Partner wie AT&T, Prototyp funktioniert | Technik & Regulierung, hoher Kapitalbedarf, kein Umsatz | Moonshot mit Marktgröße |
Planet Labs | Erdbeobachtung / Data-as-a-Service | Stabiler Umsatz, hohe Margen, große Kundenbasis | Moderates Wachstum, begrenztes Upside, wenig Aufmerksamkeit | Defensives Space-Investment |
ispace | Mondtransport & Rover (Japan) | Regierungsunterstützung, Asien-Fokus, langfristige Vision | Zwei Fehlschläge, kein Erfolgsnachweis, Kurs stark abhängig von Mission | Extremspekulativ |
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Häufige Fragen (FAQ) zu Raumfahrt Aktien:
Umschalter #1
Was sind Raumfahrt-Aktien überhaupt?
Raumfahrt-Aktien sind Unternehmensbeteiligungen an börsennotierten Firmen, die in den Bereichen Satelliten, Raketenstarts, Weltrauminfrastruktur oder extraterrestrische Dienstleistungen tätig sind. Sie profitieren vom wachsenden Interesse an kommerzieller Raumfahrt, Erdbeobachtung oder Mondmissionen.
Warum gelten Raumfahrt-Aktien als besonders risikoreich?
Viele Raumfahrtunternehmen befinden sich in frühen Entwicklungsphasen und schreiben noch keine Gewinne. Ihre Geschäftsmodelle hängen stark von technologischen Durchbrüchen, Regierungsaufträgen oder hohen Investitionen ab – was die Kurse sehr volatil macht.
Welche Chancen bieten Raumfahrt-Aktien langfristig?
Langfristig könnten Raumfahrt-Aktien stark profitieren, da die Märkte für Satellitendaten, globale Konnektivität und Mondinfrastruktur noch in den Kinderschuhen stecken. Wer früh investiert, kann überproportional an der Expansion dieser Zukunftsbranche teilhaben – jedoch nur bei erfolgreichen Geschäftsmodellen.
Fazit – Welche ist die beste Raumfahrt Aktien?
Jede dieser Aktien bietet Exposure zu unterschiedlichen Raumfahrt-Trends: Intuitive Machines und ispace zum Mond- und Artemis-Trend, Rocket Lab zum Launcher- und Satellitenbau-Segment, AST SpaceMobile zum Telekommunikation-aus-dem-All und Planet Labs zur Erdbeobachtung & Geodatenwirtschaft. Die Chancen sind jeweils hoch – sei es rasant wachsender Bedarf nach Mondmissionen, exponentiell steigende Konnektivität, globale Überwachungsbedürfnisse oder konstante Kleinsatelliten-Launches. Risikoadjustiert erscheinen Rocket Lab und Planet Labs am bodenständigsten, da sie bereits Umsätze generieren und sich in Richtung Break-even bewegen, während AST, Intuitive und ispace eher Moonshots mit hohem technologischem Risiko sind. Eine direkte Konkurrenz untereinander besteht wenig, da alle in unterschiedlichen Märkten agieren – allerdings konkurrieren Intuitive und ispace um ähnliche NASA-Mondaufträge, wo Intuitive aktuell die Nase vorn hat. Aus Anlegersicht könnte eine Diversifikation über mehrere dieser Titel erwogen werden, um gleichzeitig an mehreren NewSpace-Bereichen teilzuhaben. Wer allerdings die Aktien untereinander gewichten möchte: Rocket Lab bietet die ausgewogenste Balance aus Realgeschäft und Zukunftsvision, Planet Labs ist der sichere Hafen mit solidem, wenn auch moderatem Wachstum, AST SpaceMobile die visionäre Wette auf einen Massenmarkt, Intuitive Machines der aussichtsreiche Player im entstehenden Mondsektor (mit dem Execution-Risiko) und ispace die hochriskante Option mit Comeback-Potenzial, aber derzeit erheblichen Fragezeichen. Langfristig – also mit Blick auf 5-10 Jahre – werden vermutlich 1–2 dieser Unternehmen zu den Gewinnern gehören (vielleicht Rocket Lab und eines der Mondunternehmen?), während die anderen eventuell konsolidieren oder von größeren geschluckt werden. Der gesamte Raumfahrtsektor steht erst am Anfang seines Wachstums, weshalb Investoren mit langen Atem belohnt werden könnten, sofern sie die unvermeidlichen Rückschläge auf dem Weg tolerieren können.
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Risikohinweis Plus500: CFDs sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.