
Die Welt steht vor einer gewaltigen Energiewende – und Kernenergie erlebt dabei ein überraschendes Comeback. Insbesondere Small Modular Reactors (SMRs) gelten als eine vielversprechende Lösung: kompakt, skalierbar, CO₂-frei und ideal für Industrie, Rechenzentren oder entlegene Regionen. Mitten in diesem Trend stehen drei spannende Aktien, die Anleger unbedingt im Blick behalten sollten: NuScale Power, Oklo Inc. und Nano Nuclear Energy.
Doch welches dieser Unternehmen hat wirklich Substanz? Wer bietet innovative Technologie, starke Partnerschaften und realistisches Wachstumspotenzial – und wer ist eher eine riskante Wette auf die ferne Zukunft? In diesem Artikel analysiere ich alle drei SMR-Aktien im Detail und zeige Dir, welche Chancen (und Risiken) sie für Dein Depot bereithalten.
NuScale Power (NYSE: SMR) – SMR-Pionier
Aktueller Nuscale Aktienkurs:
Fundamentale Analyse:
Der einzige bereits börsennotierte reine SMR-Entwickler hat 2024 erstmals nennenswerte Umsätze erzielt ($37 Mio., vs. $22,8 Mio. in 2023) bei allerdings sehr hohem Nettoverlust ($348 Mio. Verlust 2024 businesswire.com). Diese Verluste resultieren teils aus nicht‐liquiden Bewertungseffekten (Warrant-Bewertungen) und hohen F&E-Kosten. Die Kasse ist dank SPAC-Einnahmen und fast vollständiger Warrantausübung gegen Jahresende 2024 mit ~$447 Mio. sehr gut gefüllt; Schulden bestehen keine. Allerdings wird NuScale bis zur kommerziellen Inbetriebnahme weiterer Reaktoren weiter Verluste ausweisen und ist auf zusätzliches Kapital angewiesen (z.B. durch Regierungsförderungen und Partner).
Branchenchancen & Wettbewerb:
Als erster SMR-Anbieter mit Design-Zertifizierung der US-Atomaufsicht NRC steht NuScale in einer aussichtsreichen Position, um vom globalen Trend zu kleinen modularen Reaktoren zu profitieren. Regierungen und Versorger suchen nach 24/7 verfügbaren, CO₂-freien Energiequellen, was SMRs attraktiv macht. NuScale konkurriert u.a. mit GE Hitachis BWRX-300 (Siedewasser-SMR), TerraPowers Natrium und X-energy’s Xe-100 (HTGR) – viele davon noch in Lizenzierung. NuScale hat durch seinen zeitlichen Vorsprung (erste und bisher einzige NRC-Zertifizierung) einen Wettbewerbsvorteil und kann sich als Referenz-SMR etablieren, muss aber die Zeit bis zur Inbetriebnahme überbrücken.
Alleinstellungsmerkmale:
Die NuScale Power Module™ (Leichtwasser-SMR) sind modular skalierbar (1–12 Module à ~77 MWe) und basieren auf erprobter Druckwasser-Technologiie, was Vertrauen bei Regulatoren und Kunden schafft. NuScale ist eng verbündet mit Fluor (Engineering-Riese und Großaktionär) und Doosan (fertigt bereits erste Komponenten). Dadurch verfügt NuScale über industrielle Schlagkraft in Fertigung und Bau. Zudem hat NuScale als erste SMR weltweit ein NRC-Design-Zertifikat erhalten – ein regulatorischer Meilenstein, der als Eintrittsbarriere für Wettbewerber wirkt. Partnerschaften mit Energieversorgern und staatliche Unterstützung (u.a. $1,4 Mrd. DOE-Förderzusage für das erste Projekt) unterstreichen NuScales Sonderstellung.
Wachstumschancen & Pipeline:
NuScale entwickelt federführend das Carbon Free Power Project in Idaho (für UAMPS), wo bis ~2029 sechs Module gebaut werden sollen. Dieses erste 462 MWe-Kraftwerk soll als Referenzanlage dienen. International gibt es MOUs und Kooperationen, u.a. in Rumänien (Projekt Doicești mit 6 Modulen in Planung) und Interesse in Polen, der Tschechischen Republik, Kasachstan u.a. Branchenexperten erwarten ab 2030 steigende Nachfrage nach SMRs, und NuScale könnte dank seines Vorsprungs einen bedeutenden Marktanteil sichern. Außerdem sondiert NuScale neue Anwendungsfelder: Etwa als industrielle Prozesswärme oder zur Versorgung von Rechenzentren/KI-Anwendungen, wo das Unternehmen bereits in fortgeschrittenem Dialog mit Tech-Konzernen steht (Stichwort: 24/7 Strom für AI-Rechenzentren). Gelingt die Umsetzung der ersten Projekte im geplanten Zeitrahmen, hat NuScale große Skalierungschancen global.
Oklo Inc. (NYSE: OKLO) – Innovativer Mikroreaktor-Entwickler
Aktueller Oklo Aktienkurs:
Fundamentale Analyse:
Oklo ging im Mai 2024 via SPAC-Fusion an die Börse (AltC Acquisition Corp.) (reuters.com) und konnte dabei Bruttoerlöse von ~$306 Mio. aus dem Trust-Kapital einwerben (nahezu ohne Aktienrückgaben, plus $25 Mio. Vorauszahlung eines Kunden). Damit verfügt Oklo über eine solide Liquiditätsbasis für die nächsten Schritte. Umsatz hat das Unternehmen noch keinen; es befindet sich noch in der prä-kommerziellen Phase und schreibt fortlaufend Verluste (bislang durch Venture Capital finanziert). Die Kapitalstruktur ist nach dem Merger eigenkapitalstark und ohne nennenswerte Schulden. Dennoch wird Oklo voraussichtlich weiteres Kapital benötigen, um den kommerziellen Reaktorbetrieb aufzubauen (ein Prototyp kostet ca. $70 Mio.reuters.com). Analysten und Investoren sehen jedoch durch die neue Börsennotierung und prominente Unterstützer (Chairman ist Sam Altman, bekannt als OpenAI-CEO) erhöhtes Vertrauen in Oklos Finanzierung und Unternehmensführung.
Branchenchancen & Wettbewerb:
Oklo agiert im aufstrebenden Feld der Advanced Microreactors, also sehr kleiner Kernreaktoren (15–100 MWe) für dezentrale Anwendungen. Diese sollen flexibel Energie für abgelegene Gebiete, Industriebetriebe oder Rechenzentren liefern. In diesem Segment gibt es Konkurrenz von z.B. Westinghouse (eVinci-Microreactor), USNC (Micro Modular Reactor) oder Reaktor-Startups wie Kairos, jedoch hat Oklo als eines der ersten Unternehmen in diesem Bereich konkrete Kundenvereinbarungen und einen laufenden NRC-Vorlizenzierungsprozess. Die US-Regierung fördert Mikroreaktoren für Militär und Raumfahrt, was Oklo potenziell zugutekommt.
Allerdings sind regulatorische Hürden hoch: Oklo reichte 2020 als erstes privatwirtschaftliches Unternehmen einen kombinieren Bau- und Betriebsantrag für einen fortschrittlichen Reaktor ein, der 2022 mangels ausreichender Detailinformationen abgelehnt wurde. Nun nutzt Oklo neue NRC-Prozesse (Pre-application Readiness Assessment), um die Zulassung effizienter zu erreichen. Gelingt dies, könnte Oklo einen First-Mover-Vorteil bei Mikroreaktoren haben. Insgesamt sind die Marktchancen erheblich – von der Versorgung energiehungriger KI-Rechenzentren bis zur Dekarbonisierung entlegener Industrien – aber Oklo steht im Wettbewerb mit etablierten Nuklearkonzernen und muss erst beweisen, dass sein kleines Reaktorkonzept sicher und wirtschaftlich betrieben werden kann.
Alleinstellungsmerkmale:
Oklos Aurora-Reaktor ist ein neuartiger Fast Reactor (Schnellbrüter-Prinzip) mit flüssigmetallischer Kühlung (Natrium) und Wärmeleitung via Heatpipes statt wassergekühlter Systeme. Dieses Design, inspiriert von Experimental-Brutreaktoren (EBR-II) und Raumfahrtreaktoren, ermöglicht einen einfachen, passiv sicheren Aufbau: die Wärme wird ohne Pumpen an ein superkritisches CO₂-Kraftwerk übertragen. Der Aurora nutzt HALEU-Brennstoff (hochangereichertes, leichtes Uran, ~HAU 20%), was höhere Leistungsdichte und längere Brennstoffzyklen erlaubt. Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal ist Oklos Fokus auf Brennstoffkreislauf & Recycling: Oklo will abgebrannte Brennstäbe aus größeren Reaktoren als Brennstoff aufbereiten. Das DOE hat Oklo für vier Cost-Share-Projekte ausgewählt, um Recycling-Technologien zu kommerzialisieren.
2024 gelang Oklo ein erster End-to-End-Demonstrationslauf der Wiederaufbereitung im Labormaßstab – ein wichtiger Vertrauensbeweis in die Technik. Oklo plant bis Anfang der 2030er eine eigene Brennstoff-Wiederaufarbeitungsanlage in den USA aufzubauen, was langfristig einen günstigen Brennstoffkreislauf sichern könnte. Darüber hinaus verfolgt Oklo einen innovativen Geschäftsansatz: Anstatt Reaktoren nur zu verkaufen, möchte es Strom als Dienstleistung liefern. Kunden müssen keine Anlage kaufen, sondern schließen Stromabnahmeverträge (PPA) – Oklo bleibt Betreiber. Diese Flexibilität (auch modulare Erweiterbarkeit der kleinen Reaktoren) macht das Angebot für Kunden attraktiv, die zunächst klein anfangen und später skalieren wollen.
Hochkarätige Partnerschaften und Unterstützer stärken Oklos Position: Mit dem Idaho National Lab (INL) besteht ein Site-Use Agreement für den ersten Reaktor, inklusive HALEU-Brennstoff-Zuteilung vom DOE. Zudem fungiert Altman als strategischer Fürsprecher (er betont, künftige AI-Rechenzentren bräuchten revolutionäre Energielösungen) und Investoren wie Google und Amazon haben öffentlich Interesse an Kernenergie für ihre Serverfarmen bekundet – was Oklos Story in den Fokus rückt.
Wachstumschancen & Pipeline:
Oklo avisiert einen ambitionierten Zeitplan: Bereits 2027 soll der erste kommerzielle Aurora-Mikroreaktor am INL ans Netz gehen. Dieses Pilotprojekt auf Bundesgelände dient als Testlauf für kommerzielle Serien. Für Folgeprojekte hat Oklo bereits Vereinbarungen: Im ehemaligen DOE-Gelände Piketon, Ohio, sollen der zweite und dritte Aurora entstehen. Insgesamt liegen Oklo unverbindliche Interessenbekundungen für >50 Reaktoren mit zusammen >700 MWe Leistung vor – eine diversifizierte Pipeline potentieller Aufträge. Dazu zählen u.a. 20-Jahres-Stromverträge (LOIs) mit einem Rechenzentrums-Betreiber in Wyoming (100 MW für einen Hyperscale Data Campus) und mit Diamondback Energy zur Versorgung von Öl- und Gasförderanlagen im Permian Basin. Diese breite Nachfrage (Tech, Energie, Behörde) zeigt das große Marktinteresse an Oklos Lösung. Darüber hinaus kooperiert Oklo mit Atomic Alchemy, um aus dem eigenen Abfallprodukt medizinische Isotope zu gewinnen – ein Nebenmarkt, der zusätzliche Erlöse bringen könnte.
Die erfolgreichen Abschlüsse der SPAC-Fusion und von Kunden-LOIs haben den Marktzugang erheblich verbessert. Wenn Oklo die NRC-Lizenzierung und den Bau des ersten Reaktors im Zeitplan bewältigt, bestehen ab der zweiten Hälfte der 2020er erhebliche Wachstumspotenziale: Oklo könnte dann rasch Dutzende von Mikroreaktoren in verschiedenen Branchen deployen. Der Flaschenhals bleibt die Regulierung – aber dank neuer NRC-Prozesse und politischem Rückenwind (z.B. US-Gesetze zur Förderung fortschrittlicher Reaktoren) stehen die Chancen nicht schlecht, dass Oklo als einer der ersten privaten Mikroreaktor-Betreiber Marktanteile sichern kann.
Nano Nuclear Energy (NASDAQ: NNE) – Ambitioniertes Mikroreaktor-Startup
Aktueller Nano Nuclear Energy Aktienkurs:
Fundamentale Analyse:
Nano Nuclear Energy ist ein sehr junges Unternehmen (Gründung 2021) und seit Ende 2023 an der Nasdaq notiert. Bisher wurden keinerlei Umsätze erzielt und die Aktivitäten durch Eigenkapital finanziert – kumuliert hat Nano Nuclear ~$20,5 Mio. Verlust seit Gründung angehäuftsec.gov. Die Börsenbewertung von teils über $1 Mrd. (Höchstkurs ~$48 Anfang 2025) basiert also rein auf Zukunftserwartungen. Die Kapitalausstattung wurde durch den Börsengang/Uplist deutlich verbessert, aber für die kommenden Entwicklungsschritte sind weitere Finanzierungsrunden wahrscheinlich. Operativ verfügt Nano Nuclear noch über keine genehmigten Anlagen oder Produkte; die Fundamentaldaten sind dementsprechend am schwächsten im Vergleich (hoher Cash-Burn, kein Cashflow). Positiv zu vermerken ist, dass das Unternehmen gezielt Förderprogramme nutzt (z.B. Small Business Innovation Research Grants) und erfahrene Nuklearexperten im Team hat, was für die weitere Entwicklung wichtig ist. Angesichts der Frühphasen-Risiken (technisch und finanziell) bleibt die Qualität vorerst spekulativ – die Substanz muss erst noch geschaffen werden.
Branchenchancen & Wettbewerb:
Nano Nuclear positioniert sich im gleichen Wachstumsfeld der Mikroreaktoren, allerdings mit einem etwas breiteren Ansatz (mehrere Reaktortypen für unterschiedliche Anwendungen). Die generellen Marktchancen – steigender Bedarf an kompakter, sauberer Energie für abgelegene Standorte, Raumfahrt, industrielle Wärme etc. – sind zweifellos vorhanden. Die US-Regierung (DoD, DOE) und sogar Universitäten interessieren sich für solche Reaktoren, was Nano Nuclear konkrete Projektchancen eröffnet (siehe UIUC-Kooperation unten). Allerdings ist der Wettbewerb sehr intensiv: Etablierte Akteure wie Westinghouse, BWX Technologies oder Startups wie Oklo, USNC, Kairos etc. entwickeln ebenfalls Mikro- oder Mini-Reaktoren. Viele dieser Konkurrenten haben längere Historien oder stärkere finanzielle Rückendeckung. Nano Nuclear muss daher einen technologischen oder Nischenvorsprung herausarbeiten, um sich gegen diese Konkurrenz durchzusetzen. Die Branche insgesamt wird von Regulierung geprägt – Lizenzierungszeiten von ~5+ Jahren sind üblich – was für ein kleines Unternehmen eine Herausforderung darstellt. Dennoch: Dass Nano Nuclear als erste “Pure Play”-Mikroreaktorfirma an der Börse ist, verschafft Medienaufmerksamkeit und potenziell leichteren Zugang zu Kapital, was im Wettbewerb ein Vorteil sein kann.
Alleinstellungsmerkmale: Trotz des frühen Stadiums hat Nano Nuclear eine breite Entwicklungs-Agenda abgesteckt. Man arbeitet parallel an vier Mikroreaktor-Konzepten:
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KRONOS MMR™: ein stationärer, gasgekühlter Hochtemperatur-Mikroreaktor (entwickelt in Kooperation mit UIUC, siehe unten).
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ZEUS: ein “Nuclear Battery”-Reaktor mit festem Kern, der als kleiner, portabler Reaktor gedacht ist (autarke Stromquelle).
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ODIN: ein Microreactor mit niedrigdruckigem Flüssigsalz-Kühlmittel (hierfür hat Nano Nuclear 2024 die ALIP-Technologie – eine elektromagnetische Flüssigmetall-Pumpe – erworben, um Salz- oder Metallkühlung ohne mechanische Teile umzusetzen).
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LOKI MMR™: ein speziell für Raumfahrt und extraterrestrische Einsätze vorgesehener, tragbarer Reaktor.
Dieser Technologie-Mix ist ambitioniert und soll verschiedene Märkte adressieren. Ein USP ist die angestrebte vertikale Integration: Nano Nuclear hat Tochterfirmen für Brennstofftransport (Advanced Fuel Transportation Inc.) und künftig HALEU-Brennstoffproduktion (HALEU Energy Fuel Inc.) gegründet. Beispielsweise besitzt man die exklusive Lizenz an einem von US-Nuklearlaboren entwickelten Transport-Container für HALEU-Brennstoff. Damit will Nano Nuclear langfristig eine End-to-End-Lösung (Brennstofflieferung + Reaktor) anbieten – kein direkter Konkurrent verfolgt bisher öffentlich einen so umfassenden Ansatz. Auch im Bereich Space-Nuclear betritt Nano Nuclear Neuland: Eine eigene Sparte untersucht den Einsatz der Mikroreaktor-Technik im All, z.B. als Energieversorgung für Mondstationen oder eventuell für Raumfahrtantriebe. Dieses breite Portfolio kann als Stärke gesehen werden (Diversifizierung, viele Optionen), birgt aber auch Risiken, da Ressourcen aufgeteilt werden müssen. Ein greifbarer Alleinstellungsnachweis ist die Kooperation mit der University of Illinois (UIUC): Nano Nuclear konnte im April 2025 einen Vertrag mit der UIUC schließen, um den ersten Mikroreaktor auf einem US-Universitätscampus zu bauen. Dieser Forschungsreaktor (auf Basis des KRONOS MMR) soll einen Teil des Uni-Heizkraftwerks ersetzen und als Null-Emissions-Demonstration dienen. Dabei übernimmt Nano Nuclear Design und Bau, während die Universität u.a. beim Lizenzierungsprozess federführend hilft und das Projekt gegenüber Öffentlichkeit und NRC vertritt. Diese Partnerschaft mit einer renommierten Uni ist ein Vertrauensbeweis für Nano Nuclears Technologie und ein einmaliges Pilotprojekt – kein anderes Unternehmen dieser Größe hat eine derartige Zusage. Gelingt dieses Projekt, hätte Nano Nuclear einen wichtigen Fuß in der Tür zum kommerziellen Erfolg.
Wachstumschancen & Pipeline:
Der Fahrplan von Nano Nuclear sieht vor, die beiden eigenentwickelten Reaktoren ZEUS und ODIN bis 2027 in Demonstrationsumgebungen zu testen und um 2030 marktreif zu haben. Für die neu hinzugekommenen Designs KRONOS und LOKI werden die Zeitpläne noch evaluiert, aber man hofft auch hier auf Einsatzbeginn um 2030. Konkret in der Pipeline ist das UIUC-Projekt: 2025 beginnt die Standortermittlung und Genehmigungsvorbereitung für den KRONOS-Kern auf dem Campus. Parallel hat Nano Nuclear Anfang 2025 ein Demonstrations- und Testzentrum in New York in Betrieb genommenans.org. Dort werden nicht-nukleare Prototypen und Komponenten der vier Reaktortypen ausgestellt und erprobt (z.B. das ALIP-Pumpensystem für ODIN)ans.organs.org. Diese Einrichtung soll potenziellen Kunden und Regulatoren die Technologie anschaulich machen und den Entwicklungsprozess beschleunigen. Mittelfristig (späte 2020er) könnte Nano Nuclear von der US-Politik profitieren: Die Nachfrage der Regierung nach Mikrokeaktoren für militärische oder Forschungszwecke steigt (Projekt Pele, NASA etc.), und Nano Nuclear mit seinem breiten Ansatz könnte hier zum Zuge kommen. Allerdings ist die Kommerzialisierungslücke noch groß – echte Umsätze und Gewinne sind bei Nano Nuclear wohl erst in etlichen Jahren zu erwarten, sofern die Entwicklung erfolgreich verläuft. Gelingt es jedoch, auch nur einen der Reaktortypen zur Marktreife zu führen, winken beträchtliche Wachstumssprünge, da der adressierbare Markt (dezentrale saubere Energie) riesig ist und bisher kaum bedient wird.
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Zusammenfassung der Aktienanalyse: Qualitäts- und Attraktivitätsvergleich
Kernenergie Aktien
Kriterien | NuScale Power | Oklo Inc. | Nano Nuclear Energy |
Fundamentale Qualität | ✅ Hoch (447 Mio. $ Liquidität, keine Schulden, erste Umsätze, jedoch hoher Verlust) | ⚠️ Mittel (306 Mio. $ Liquidität, keine Schulden, keine Umsätze, hohe Verluste) | ❌ Niedrig (keine Umsätze, ~20 Mio. $ Verlust seit Gründung, weitere Kapitalbedarf erwartet) |
Branchenposition | ✅ Führend (erste NRC-Zertifizierung, Vorsprung im SMR-Markt, Unterstützung durch Regierung & große Partner) | ⚠️ Herausforderer (Pionierstatus im Bereich Mikroreaktoren, erste Kundenvereinbarungen, Zulassungsprozess kritisch) | ❌ Frühphase (erstes börsennotiertes Mikroreaktor-Startup, starker Wettbewerb, Positionierung noch unklar) |
Alleinstellungsmerkmale | ✅ Bewährte Technologie (Druckwasserreaktor, modulare Bauweise, bereits NRC-zertifiziert) | ✅ Hoch innovativ (Fast Reactor, Heatpipe-Kühlung, Brennstoff-Recycling, flexible Stromabnahmeverträge) | ⚠️ Breite, aber frühe Pipeline (vier verschiedene Konzepte inkl. Raumfahrt, vertikale Integration von Brennstofflogistik, Kooperation mit UIUC) |
Wachstumschancen | ✅ Langfristig groß (erste kommerzielle Kraftwerke bis 2029, globale Skalierung möglich, konkrete Projekte bereits in Planung) | ✅ Mittelfristig hoch (erste kommerzielle Projekte ab 2027 geplant, starke Pipeline mit >50 angefragten Reaktoren) | ⚠️ Langfristig spekulativ (erste kommerzielle Einsätze frühestens 2030, UIUC-Demonstration zentral, breiter Markt adressiert, aber noch unbewiesen) |
Risikoprofil | ⚠️ Mittel (hohe Verluste, Finanzierungsbedarf, regulatorische Herausforderungen, jedoch viel Substanz durch Partner) | ⚠️ Hoch (neuartige Technologie, regulatorische Unsicherheit, Kapitalbedarf, Potenzial bei erfolgreicher Zulassung) | ❌ Sehr hoch (extrem frühe Phase, keine kommerziellen Nachweise, hoher Finanzierungsbedarf) |
Gesamtattraktivität | ✅ Solide (gut geeignet für risikoaverse Anleger, langfristiges Wachstum, geringstes Risiko der drei) | ✅ Spekulativ attraktiv (Innovationsführer mit großem Potenzial, für risikobereite Anleger) | ⚠️ Hoch spekulativ (Option auf Zukunft, für Anleger mit höchster Risikobereitschaft und Geduld) |
Fundamentale Solidität:
NuScale weist von den drei Unternehmen die stärkste Finanzbasis und Reife auf – mit staatlicher Förderung, einem großen Industriekonzern im Rücken (Fluor) und ~ $447 Mio. verfügbarer Liquidität ist die Umsetzung der ersten Projekte finanziell untermauert.
Oklo hat durch den Börsengang immerhin > $300 Mio. Startkapital erhalten und hochkarätige Investoren, aber noch keine Erlöse; die Weiterentwicklung hängt von der erfolgreichen Kapitalverwendung und zukünftigen Finanzierungsrunden ab.
Nano Nuclear steht fundamental am schwächsten da: kein Umsatz bisher und Verluste von > $20 Mio. seit Gründung; die Marktkapitalisierung reflektiert zukünftige Erwartungen, nicht gegenwärtige Substanz – hier besteht das höchste Finanzierungsrisiko.
Technologie & Alleinstellungsmerkmale:
NuScale hat einen klaren Technologievorsprung mit dem einzigen bereits zertifizierten SMR-Design. Die Technologie ist konservativer (wassergekühlt) aber bewährt und dürfte am ehesten störungsfrei lizenzierbar und skalierbar sein.
Oklo bringt Innovation ins Spiel: sein Aurora-Design (schneller Natriumreaktor mit Heatpipes) und das Brennstoffrecycling sind technisch einzigartig und adressieren die Entsorgungsfrage. Dafür muss Oklo regulatorisches Neuland beschreiten – ob das Konzept vom NRC akzeptiert wird, bleibt eine offene Frage.
Nano Nuclear verfolgt mehrere Konzepte parallel (Gas-, Salz-, Feststoff- und Raumfahrtreaktor) und versucht, durch Integration von Brennstofflogistik einen Rundum-Service zu bieten. Diese Breite kann im Erfolgsszenario diverse Märkte öffnen, birgt aber die Gefahr der Verzettelung. Technologisch ist Nano Nuclear noch am weitesten vom Nachweis entfernt – während NuScale und Oklo bereits konkrete Systeme und Demonstrationen vorweisen, steckt Nano Nuclear überwiegend in der Design- und Konzeptphase.
Wettbewerbsposition & Marktchancen:
NuScale agiert im Versorger-Segment (SMRs als Kraftwerksersatz) und hat hier dank First-Mover-Status und globaler Partnerschaften (USA, Europa, Asien) die aussichtsreichste Marktposition. Konkurrenzfähige SMR-Projekte anderer Anbieter werden erst in einigen Jahren so weit sein, wodurch NuScale Chancen hat, sich als Standard durchzusetzen.
Oklo zielt auf dezentrale Anwendungen (Industrie, kommerzielle Kunden) und kann bei Erfolg eine Nische dominieren, da es derzeit kaum andere fortgeschrittene Mikroreaktor-Angebote für diesen Markt gibt. Die von Oklo gewonnenen LOIs in unterschiedlichen Branchen (Tech, Energie) zeigen, dass das Interesse real ist. Allerdings könnten große Player (z.B. Westinghouse mit eVinci) nachziehen und Oklo Konkurrenz machen, sobald regulatorisch der Weg geebnet ist.
Nano Nuclear muss sich seine Position erst erarbeiten; noch verfügt das Unternehmen über keine marktvalidierten Aufträge. Die Partnerschaft mit UIUC verleiht Glaubwürdigkeit, aber im kommerziellen Markt muss Nano Nuclear erst gegen erfahrenere Entwickler bestehen. Ihre Strategie, verschiedenste Teilsektoren (auch Raumfahrt) anzugehen, bedeutet, dass Nano Nuclear eher spezielle Nischen besetzen könnte als direkt mit NuScale oder Oklo zu konkurrieren. Generell profitieren alle drei von einem positiven Branchenumfeld – die Haltung von Regierungen und Großkunden gegenüber neuer Nukleartechnik ist 2024/25 so aufgeschlossen wie seit Jahrzehnten nicht (Beispiel: Amazon und Google kündigten 2024 Pläne an, Kernenergie für Rechenzentren zu nutzen).
Wachstumsausblick & Prognose:
NuScale dürfte – vorbehaltlich erfolgreicher Bauten – ab Ende der 2020er Jahre substanzielle Umsätze erzielen, wenn die ersten Module in Betrieb gehen und Folgeprojekte (national wie international) anlaufen. Die Wachstumskurve ist etwas längerfristig, aber dafür mit potenziell hohem Volumen (ein einziges 12-Modul-Kraftwerk bringt ~924 MWe ans Netz).
Oklo könnte bei planmäßigem Verlauf bereits ab 2027/28 erste Erlöse aus dem Aurora-Betrieb erzielen und dann relativ schnell skalieren, da Mikroreaktoren schneller zu bauen und zu multiplizieren sind. Die Vielfalt der LOIs (>50 angefragte Reaktoren) deutet auf ein enormes Upside hin – Oklo könnte in den 2030ern Dutzende Reaktoren betreiben, wenn Finanzierung und Genehmigungen Schritt halten.
Nano Nuclear wird voraussichtlich das längste Anlauffenster haben: Vor 2030 ist kaum mit kommerziellen Einnahmen zu rechnen, da erst Demonstrationen und Lizenzen erarbeitet werden müssen. Sollte jedoch das UIUC-Projekt gelingen und weitere Pilotanlagen folgen, kann Nano Nuclear in den 2030ern in ausgewählten Märkten (z.B. Campus-Energie, Militärbasis, Raumfahrt) wachsen. Kurzfristig treiben hauptsächlich Ankündigungen und technologische Meilensteine den Wert, nicht Umsatzwachstum. Insgesamt hat Oklo aufgrund der konkreteren Pipeline aktuell die sichtbarsten mittelfristigen Wachstumschancen, während NuScale auf lange Sicht durch den größeren Maßstab am meisten absolute Leistung zubauen könnte. Nano Nuclear bleibt vorerst eine Option auf zukünftiges Wachstum.
Risiken & Attraktivität:
Alle drei Unternehmen befinden sich im präreifen Stadium und sind mit hohen Risiken behaftet, wie sie für die Kernenergie-Entwicklung typisch sind (Regulatorik, Baukosten, Zeitpläne). NuScale bietet von allen die höchste Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt tatsächlich gebaut und zugelassen wird – die Technologie ist am weitesten validiert. Damit ist NuScale qualitativ am solidesten, was sich in einer relativen Attraktivität für eher langfristig orientierte, risikoaverse Anleger ausdrückt. Allerdings ist der Aktienkurs 2024 bereits stark gestiegenstockanalysis.com, sodass viel Optimismus eingepreist ist, und echte Profite frühestens im nächsten Jahrzehnt anfallen werden.
Oklo ist ein High-Risk-High-Reward-Investment: Gelingt der kommerzielle Durchbruch (NRC-Lizenz + erfolgreiche Inbetriebnahme Aurora), winkt eine führende Stellung im neuen Micro-Nuklear-Markt mit erheblichem Wertsteigerungspotenzial. Scheitert jedoch die Zulassung oder verzögert sich deutlich, drohen Verwässerung durch Kapitalbedarf oder technische Rückschläge. Für risikobewusste Anleger mit langem Atem ist Oklo aufgrund der innovativen Technik und konkreten Kundennachfrage durchaus attraktiv – es vereint visionäre Technologie mit bereits greifbaren Projekten. Nano Nuclear ist derzeit die spekulativste Aktie der drei: Die Bewertung beruht nahezu vollständig auf zukünftigen Erfolgen, die noch ungewiss sind.
Während die Story (viele Projekte in Aussicht, Space-Anwendungen etc.) Fantasie weckt, fehlen noch Nachweise der Machbarkeit. Die Attraktivität liegt hier vor allem in der großen Vision – für Investoren, die bereit sind, auf lange Sicht zu spekulieren und extreme Volatilität auszuhalten. Kurzfristig können News (Deals, Test-Ergebnisse) zu starken Kursausschlägen führen, doch bleibt Nano Nuclear bis zum Beweis des Konzepts eine Wette.
Bewertung:
Insgesamt besitzt NuScale die höchste fundamentale Qualität und die greifbarsten Erfolgsaussichten, wenngleich das Wertsteigerungspotenzial moderater und längerfristig ist. Oklo bietet eine dynamische Wachstumsgeschichte mit Alleinstellungsmerkmalen, was es – trotz signifikanter Risiken – derzeit zur attraktivsten Chance im Vergleich macht, sofern man an den Erfolg der fortschrittlichen Technologie glaubt. Nano Nuclear rangiert qualitativ noch deutlich hinter NuScale und Oklo; die Aktie ist eher ein Zukunftsoption-Play, dessen Attraktivität stark von persönlicher Risikobereitschaft abhängt. Eine Gegenüberstellung der drei Unternehmen zeigt, dass NuScale als “verlässlicher Vorreiter”, Oklo als “innovatives Schnellboot” und Nano Nuclear als “Visionär in der Frühphase” einzustufen sind. Jede bringt unterschiedliche Chancen und Risiken – NuScale überzeugt durch Substanz, Oklo durch Innovationspotenzial, Nano Nuclear durch ambitionierte Zukunftspläne.
Quellen: Offizielle Finanzberichte und Pressemitteilungen der Unternehmen, Branchenberichte (Reuters, WNN) sowie Analystenkommentare (SeekingAlpha, Bloomberg). Die Angaben zu finanziellen Kennzahlen und Projekten stammen aus den genannten SEC-Filings und Unternehmensmeldungen businesswire.com neimagazine.com sec.gov, während Einschätzungen zur Marktposition und Strategie durch aktuelle Marktkommentare und Medienberichte gestützt sind carboncredits.com reuters.com. Diese umfassende Analyse berücksichtigt den Informationsstand bis Q1 2025.
Häufige Fragen (FAQ) zu den Kernenergie-Aktie:
Ist NuScale Power ein sicheres Investment im SMR-Sektor?
NuScale ist der erste und bislang einzige SMR-Entwickler mit einer NRC-Design-Zertifizierung, was regulatorisch ein großer Vorteil ist. Das Unternehmen wird von Fluor unterstützt und hat staatliche Fördermittel sowie konkrete Projekte wie das CFPP in den USA. Allerdings schreibt NuScale weiterhin hohe Verluste und braucht weiteres Kapital bis zur Inbetriebnahme der ersten Module.
Wann wird Oklo seinen ersten Mikroreaktor bauen und Strom liefern?
Oklo plant die Inbetriebnahme seines ersten Aurora-Reaktors im Jahr 2027 am Idaho National Lab. Das Unternehmen hat bereits Stromabnahmeverträge (LOIs) mit Industrie- und Rechenzentrumsbetreibern abgeschlossen. Voraussetzung ist die erfolgreiche Zulassung durch die US-Atomaufsicht (NRC).
Warum ist Nano Nuclear Energy trotz fehlender Umsätze so hoch bewertet?
Die Bewertung basiert auf Zukunftsfantasie: Nano Nuclear entwickelt vier Mikroreaktortypen für unterschiedliche Märkte – inklusive Raumfahrt. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommt das Unternehmen durch die geplante Pilotanlage mit der Universität von Illinois. Es ist ein spekulatives Frühphasen-Investment mit langfristigem Potenzial, aber hohem Risiko.
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