10 Einsteiger-Tipps für CFD-Trading

  • Lesedauer:13 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:Börse
Disclaimer: CFDs und der Handel auf CFD-Plattformen sind nur für erfahrene Trader geeignet. Es besteht ein hohes Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust.

Für einen gelungenen Einstieg in das CFD-Trading haben wir hier für euch 10 hilfreiche Tipps für Trader ausgearbeitet. Diese sollen Denkanstöße sein und Punkte ansprechen, mit denen sich jeder vor dem Start mit dem CFD-Trading auseinandersetzen sollte.

1) CFD-Trading ist Spekulation, kein Investment:

Beim CFD-Trading handelt man Derivate, die einen Basiswert widerspiegeln und mit denen man von Kursschwankungen profitieren kann. Man spekuliert auf kurzfristige Kursschwankungen und profitiert durch Eröffnen entsprechender Positionen, indem man eine Long oder Short Position eröffnet. Wie der Name schon sagt, gehört es in den Bereich des Tradings und stellt somit keine Geldanlage dar. Während man beim Investieren Aktien und andere Wertpapiere oft über mehrere Jahrzehnte hält, bleiben CFD-Positionen oft nur wenige Stunden bis Tage geöffnet.

CFD-Trading ist hochriskant und kann zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Besonders bei sehr hohen Hebeln kann der Verlust schnell in die Höhe schnellen. Bei Spekulationen ist diesem großen Risiko aber auch eine große Gewinnchance gegenübergestellt. So ist es durchaus möglich, dass erfolgreiche CFD-Trader deutlich mehr Gewinn und viel kürzer Zeit erzielen, als mit ihren langfristigen Investitionen.

Beim klassischen Investment geht es um die kontinuierliche Geldvermehrung und die Altersvorsorge. Hier spielen Sicherheit bei der Geldanlage eine sehr hohe Rolle.  Wie erfolgreich man beim Spekulieren ist, hängt stark von der eigenen Strategie und dem Marktverständnis ab. Aus diesem Grund sollte man nie zu viel seines Gesamtkapitals zur Spekulation einsetzen. Geld mit dem spekuliert wird sollte nur Geld sein, dass man bereit ist auch komplett zu verlieren. Auch wenn es nicht dazu kommen muss!

2) Informiere dich, wie CFDs funktionieren:

Bevor man mit dem CFD-Trading starten kann, geht es darum die Basics zu verstehen. Darunter fallen zunächst natürlich die CFD an sich und zu wissen, was diese eigentlich sind. Des Weiteren wird beim CFD-Trading meist mit Hebel gehandelt. Besonders beim Trading mit Hebel ist es wichtig diese komplett zu verstehen, da hier das Verlustrisiko mit größerem Hebel steigt. Aber auch Begriffe wie Spreads und auch die Kosten sollten vollkommen verstanden sein, um Fehler zu verhindern, die sonst auch Geld kosten können durch falsche Trades.

Ein grundsätzliches Verständnis der Materie rund um CFDs ist wichtig für ein erfolgreiches Trading. Neben allen Risiken kann man durchaus gute Profite mit dem CFD-Trading machen. Um ein Teil der Risiken zu reduzieren, muss aber genau verstanden werden, wie das Trading mit CFDs funktioniert. Daher sollte man sich ruhig Zeit nehmen, um sich das nötige Wissen anzueignen und vorzubereiten. Hat man die Theorie verinnerlicht, sollte man sich dann die ausgewählte CFD-Plattform genau anschauen wie sie funktioniert.

3) Wähle eine nutzerfreundliche CFD-Plattform:

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen CFD-Plattformen, mit denen man schnell CFDs traden kann. . Auch wenn die Aufgabe bei allen Plattformen gleich ist, so unterscheiden sie sich deutlich in ihrem Layout. Besonders für Einsteiger ist es wichtig, dass die Nutzerfreundlichkeit der CFD-Plattform sehr gut ist und die Plattform leicht verständlich. Eine komplizierte Plattform sorgt eher für Fehler, die dann Geld kosten könnten.

Die Kurse an der Börse können sich binnen Sekunden verändern. Daher ist es umso wichtiger, dass die ausgewählte CFD-Plattform zuverlässig ist und Order schnell ausgeführt werden können. Außerdem sollte die CFD-Plattform eine App für das mobile Trading zur Verfügung stellen, da man auch von unterwegs jederzeit reagieren können muss. Auch diese App sollte möglichst nutzerfreundlich und leicht verständlich sein.

4) Nutze ein Demokonto, um CFD-Trading zu lernen:

Die Theorie und das Verständnis ist das Eine, dieses Wissen aber in die Praxis anzuwenden ist wiederum das Andere. Gerade Einsteiger sollten sich zunächst mit einem Demokonto an das CFD-Trading herantasten, sich mit der Plattform vertraut machen und ihre Strategien testen. Das Demokonto funktioniert mit „Spielgeld“, sodass man hier durchaus Fehler machen darf, um daraus zu lernen. Man kann die Wirkung des Hebels herausfinden und die eigenen Trading-Entscheidungen evaluieren und daran feilen. Ein Demokonto ist gut für den ersten Einstieg, aber man muss auch lernen wie es sich anfühlt echtes Geld aufs Spiel zu setzen und zu spekulieren.

5) Starte mit kleinen Summen an echtem Geld:

Das Trading allein mit Spielgeld in einem Demokonto macht einen noch lange nicht zu einem guten Trader, auch wenn man dort vielleicht schon gute Gewinne einfährt. Einer der wichtigsten Aspekte beim Trading ist der kontrollierte Umgang mit den eigenen Emotionen verbunden mit dem Trading.

Die Emotionen Angst und Gier sind die beiden größten Feinde eines jeden Traders, wenn nicht sogar allgemein für alle Anleger an der Börse. Jedoch können Angst und Gier beim Trading besonders große Verluste verursachen. Da man bei einem Demokonto nur schwer die gleiche Bindung an das Kapital besteht, wie beim Trading mit echtem Geld sollte man unbedingt auch mit echtem Geld das Trading trainieren.

Mit Spielgeld in einem Demokonto trifft man zugleich auch andere Entscheidungen, als man sie mit echtem Geld treffen würde. So ist man im Demokonto entweder zu riskant oder im Echtgeldkonto zu vorsichtig bei den Entscheidungen. Die gewisse Balance und das richtige Risikomanagement zu finden, kann man schlussendlich nur im Echtgeldkonto, sofern man auch die Chance auf Rendite haben möchte.

6) Lerne deine Emotionen im Griff zu haben:

Da CFD-Trading sehr volatil sein kann, muss man auch mal erlebt haben, wenn eine Position kurzzeitig stark im Verlust notiert. Mit der aufkommenden Angst an größer werdenden Kursverlusten muss man lernen umzugehen. Man darf sich davon nicht von seiner Strategie abbringen lassen oder gar sein Trading-Wissen verdrängen. Ebenso darf man sich bei Verlusten auch nicht dazu verleiten lassen, zu lange an einer Position festzuhalten, die nach eigenen Maßstäben eigentlich nicht länger gehalten werden sollte. Verluste zu begrenzen ist ein wichtiges und wesentliches Merkmal eines guten Risikomanagements. Auf der anderen Seite muss man auch lernen Gewinne mitnehmen zu können und die Gier im Zaum zu halten. Den Umgang mit Angst und Gier lernt man nur mit echtem Geld und mit der Zeit.

Die Volatilität nimmt mit größerem Hebel stark zu. So kam es bei mir zum Beispiel am Anfang vor, dass ich mit meinem CFD-Konto 100 % im Plus war. Einige Wochen später war ich wieder auf Ausgangsniveau und hatte alle meine zuvor erzielten Gewinne wieder verloren. Wiederum einige Wochen später war ich dann wieder 80 % im Plus. Mit diesen Höhen und Tiefen muss man auch erst einmal umgehen können. Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass große Schwankungen dazu gehören.

Hat sich die eigene Strategie bewährt, darf man diese nie vergessen. Das passiert leicht, wenn die angesprochenen Emotionen versuchen die Oberhand zu erringen. Man muss sich ständig auf das eigene Wissen und die Strategie besinnen und konsequent danach handeln. Wichtig ist auch aus eigenen Fehlern zu lernen und diese nicht ein zweites Mal zu begehen. Verluste sind meist die besten Lehrmeister.

7) Handel die Basiswerte, die du kennst:

Beim CFD-Trading kann man unterschiedlichste Assets handeln. Das Angebot reicht von Aktien und Indizes bis hin zu Rohstoffen, Forex und sogar Kryptowährungen. Jedes Asset verhält sich anders und besitzt unterschiedliche Einflussfaktoren. Bei Rohstoffen gibt es andere Einflussfaktoren wie zum Beispiel bei Aktien; Forex verhalten sich wiederum komplett anders. Handelt man eines dieser Assets, so sollte man sich davor informieren welche Faktoren den preis beeinflussen können, um Trades nicht falsch einzuschätzen. Deshalb sollte man nur das handeln, was man auch versteht und bei dem man auch die Hintergründe einordnen kann. Das senkt das Risiko, grundsätzlich falsche Trading-Entscheidungen zu treffen und Geld zu verlieren.

8) Mache dich mit der Chartanalyse vertraut:

Bei der Chartanalyse scheiden sich die Geister. Die einen schwören darauf, die anderen halten sie für Humbug. Ich persönlich halte die Chartanalyse für das CFD-Trading für unverzichtbar. Während normale Aktien- oder ETF-Anleger nicht unbedingt die Chartanalyse für ihre Investitionen brauchen, sieht es beim Trading hingegen schon ganz anders aus.

Durch die Chartanalyse ist man in der Lage Charts zu lesen und abzuschätzen, in welche Richtung sich der Kurs entwickelt. Man kann bessere Einstiegs- und Ausstiegspunkte festlegen und kann sich so eine klare Strategie erarbeiten. All das senkt das Risiko größere Verluste zu erleiden und verbessert die Chancen signifikant. Der große Vorteil des CFD-Tradings ist es, auch von fallenden Kursen zu profitieren, indem man eine Short-Position eröffnet. Durch die Chartanalyse kann man die aktuelle Trendrichtung herausfinden und dementsprechend eine Long- oder Short-Position eröffnen.

Die Chartanalyse ist sehr umfangreich und es nicht nötig alle Indikatoren zu verstehen und zu benutzen. Die Basics der Chartanalyse sollte jedoch jeder verstanden haben, der sich dem CFD-Trading widmet. Dazu zählen das Verständnis von Trends, Trendlinien, Unterstützung und Widerstand, Relative Strength Index und das Fibonacci-Retracement. Das klingt auf den ersten Blick nach viel, doch es ist wirklich überschaubar und hilfreich.

Alle diese Dinge braucht man, um ein gutes Risikomanagement durchführen zu können. Darunter fällt vor allem das richtige Setzen eines Stop Loss. Ein Stop Loss ist unersetzlich für ein gutes Risikomanagement und hilft dabei Verluste zu begrenzen. Anhand der bereits erwähnten charttechnischen Werkzeuge kann man am Chart ablesen, wo es sinnvoll ist ein Stop Loss zu platzieren.

9) Handel nicht auf Biegen und Brechen:

Für das Trading braucht man einen klaren Kopf, um Chancen und Risiken korrekt einschätzen zu können. Es gibt so Tage, an denen man grob gesagt einfach nichts zustande bringt. Manchmal gibt es aber auch keine passende Trading-Gelegenheit und kein Chart sieht vielversprechend aus. Diese Phasen habe ich selbst auch schon gemerkt. Manchmal hat man eine ganz andere Einschätzung zum Markt und die Trades entwickeln sich dann komplett in die falsche Richtung.

Bei mir gab es auch schon Phasen, in denen ich irgendwie keinen Kopf für das Trading hatte. Ich dachte mir aber, irgendwas kann ich schon Traden, auch wenn es nur kleine Positionen sind. Wenn ich das rückliegend betrachte waren die Phasen meist Phasen, in denen ich Geld verloren habe, beziehungsweise man Kapital stagniert hat. Ich habe für mich beschlossen, dass ich, wenn ich das Gefühl habe gerade läuft nichts gut, dass ich das Trading dann einfach zurückfahre. Das bedeutet, dass ich durchaus auch mal mehrere Wochen nichts oder ganz wenig trade.

Beim CFD-Trading darf man keine Ungeduld an den Tag legen. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt. Das muss man sich immer im Hinterkopf halten! Vielleicht dauert es auch mal etwas länger, aber meistens lohnt sich das warten. Wichtig ist auch zu verstehen, wie die Gewinne sich zusammensetzen. Von 10 Trades gehen oft nur 2 oder 3 Trades gut und werfen Gewinn ab. Die restlichen Trades werden mit Verlust geschlossen. Das ist normal, denn die wenigen erfolgreichen Trades werfen so viel Gewinn ab, dass sie alle Verluste ausgleichen und mehr. So sollte es im optimalen Fall sein.

10) Beachte große Spreads und Kosten:

Zu guter Letzt sollte man als Trader natürlich auch auf die Kosten achten. Kosten beim CFD-Trading fallen vor allem bei Positionen an, die länger als einen Tag gehalten werden. Es gibt die sogenannte Übernachtfinanzierung und die Wochenendfinanzierung. Das sind Gebühren, die pro Tag und über das Wochenende anfallen und immer einen gewissen Prozentsatz des Ordervolumens entsprechen. Wie hoch diese Gebühren genau sind, hängt vom Asset ab, das als CFD getradet wird. Teilweise bekommt man auch etwas durch diese Übernacht- und Wochenendfinanzierungen, das ist aber eher selten. Tradet man beispielsweise 100€ belaufen sich diese Kosten auf grob geschätzt 0, 2 € bis 0,10 €.

Ein weiterer Kostenaspekt, der gerne vernachlässigt wird, sind die Spreads. Das sind die Unterschiede zwischen dem Kaufs- und Verkaufskurs. Bei besonders großen Spreads wird das Eröffnen einer Position teurer. Eröffnet man eine Long-Position, so liegt der angezeigte Einstiegskurs entsprechend dem Spread über dem angezeigten Kurs. Man startet also im Minus. Für Verkaufspositionen genau das Gleiche. Man sollte daher vorher genau schauen, wie groß die Spreads sind. Teilweise sind das mehrere Prozent, die man erst einmal wieder reinholen muss.